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Der Vater des inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange (Foto) hofft auf ein gutes Ende und Freiheit für seinen Sohn.

Foto: REUTERS/Henry Nicholls/File Photo

Der Vater des inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange hofft auf ein gutes Ende und Freiheit für seinen Sohn. Er werde nicht aufhören sich für ihn einzusetzen, bis Assange frei sei, sagte John Shipton am Montag im Europarat in Straßburg bei einer Pressekonferenz am Rande der Parlamentarischen Versammlung der Staatenorganisation. Er stehe im regelmäßigen Austausch mit seinem Sohn, so Shipton.

"Wir können uns schreiben und telefonieren." Außerdem dürfe Assange zweimal pro Woche im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Osten Londons besucht werden.

Die Europarats-Versammlung soll diese Woche über einen Resolutionsentwurf zum Schutz von Journalisten abstimmen. Die Staatenorganisation in Straßburg kümmert sich um die Einhaltung der Menschenrechte.

Prozessauftakt am 24. Februar

Shipton sagte, er treffe Assange am Dienstag. "Ich hoffe, ich finde ihn in einem besseren Zustand als bei einem früheren Besuch." Sein Sohn sei in keiner guten gesundheitlichen Verfassung. Er werde auch am Auftakt des Prozesses in London teilnehmen.

Der Prozess über eine mögliche Auslieferung von Assange aus Großbritannien in die USA soll am 24. Februar beginnen, nach einer Woche aber bereits ausgesetzt werden. Das Verfahren soll dann am 18. Mai wieder aufgenommen werden und drei Wochen dauern, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA vergangene Woche.

Die Vorwürfe

Die USA werfen Assange vor, der amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning – damals noch Bradley Manning – geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Insgesamt liegen 18 Anklagepunkte vor. Bei einer Verurteilung in allen Punkten drohen ihm 175 Jahre Haft.

Assange sitzt seit April in Belmarsh, nachdem ihm das Botschaftsasyl in der ecuadorianischen Landesvertretung entzogen worden war. Er hatte sich dort jahrelang verschanzt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort wurde wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt. Die Ermittlungen wurden aber inzwischen eingestellt. (APA/dpa, 27.1.2020)