Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte das Vernichtungslager Auschwitz, das im Jänner vor 75. Jahren von sowjetischen Truppen befreit wurde.

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Bemerkenswertes ist noch zu den Veranstaltungen im Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren nachzutragen. Vor kurzem kam es zu einem gemeinsamen Besuch einer hochrangigen muslimischen Delegation aus verschiedenen Ländern mit Vertretern des American Jewish Committee in Auschwitz. Der Generalsekretär der Muslimischen Weltliga, Scheich Muhammad al-Issa, sowie weitere islamische Würdenträger aus knapp 20 Ländern weltweit und die gesamte Spitze des American Jewish Committee unter Direktor David Harris besuchten die Stätte des Mordes an 1,1 Millionen Juden, zehntausenden nichtjüdischen Polen und Roma. Die Muslimische Weltliga ist eine von den Saudis finanzierte NGO und stand schon einmal unter Islamisierungsverdacht. In Auschwitz sagte Issa, kein Muslim könne Auschwitz leugnen. Und wer dies doch tue, wolle die Welt vorbereiten auf weitere Verbrechen.

2018 waren etwa 20 Vertreter der Muslimischen Jugend Österreich in Auschwitz. Die jungen Leute leugneten nicht, dass es unter Muslimen Antisemitismus gibt, sagten aber, den gebe es in allen religiösen und nichtreligiösen Gruppen.

Tatsächlich gibt es glaubhafte Berichte, dass sich in Österreich muslimische Jugendliche weigern, Unterricht über den Holocaust zu erhalten. Aber es gibt auch Gegentendenzen, und die gehen eher im politischen Diskurs unter. (rau, 28.1.2020)