Der REWE-Konzern, zu dem Billa gehört, pumpte 2019 rund 180 Millionen Euro in Werbung.

Foto: Rewe Group

Wien – Influencer und neue Werbeformen im Internet sowie Marketing und Sponsoring sorgen dafür, dass immer weniger Geld aus den Werbebudgets in klassische Medien fließt. Am stärksten davon betroffen sind Magazine und Zeitschriften. Auch bei Tageszeitungen, Fernsehwerbung und selbst bei klassischer Onlinewerbung lag das Wachstum 2019 unter dem Durchschnitt von 4,0 Prozent.

Mit 6,18 Mrd. Euro sei erstmals die 6-Milliarden-Euro-Grenze übertroffen worden, zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Aufstellung des Focus Instituts. Die größten Wachstumsraten gibt es bei Kino- und Außenwerbung sowie bei Social Media. Mit knapp zwei Milliarden Euro ist Printwerbung aber nach wie vor die Nummer eins.

Die Autobranche drosselte ihre Werbeausgaben drastisch, um brutto 24,5 Mio. Euro, auch die Modeketten gaben um rund 10 Mio. Euro weniger Geld für Werbung aus. Am anderen Ende steht der Möbelhandel mit einem Plus von 43,4 Mio. Euro, gefolgt vom Lebensmittelhandel mit 31 Mio. Euro.

Kika/Leiner pumpt Signa-Millionen in Werbung

Größter Werber ist der REWE-Konzern (Billa, Merkur, "Ja! Natürlich", etc.) mit 181 Mio. Euro, gefolgt von XXXLutz mit 164 Mio. Euro und Spar mit 160 Mio. Euro. Stark ausgeweitet worden ist auch das Werbebudget bei Kika/Leiner nach der Übernahme durch Signa, hinter der der Tiroler Investor Rene Benko steht. Der Bruttowerbewert des Unternehmens stieg um 35 Prozent auf 64,3 Mio. Euro.

Für 2020 erwartet Focus Research ein Wachstum von 3,0 Prozent. Innerhalb der Kategorie Online wird allen Bereichen eine positive Entwicklung vorausgesagt – ganz oben stehe wieder einmal Video, Social Media, Suchwortvermarkung und Mobile Marketing, so die Experten. Offline dürfte der Aufschwung im Digital-out-of-Home auch 2020 ungebremst weitergehen. Die Prognosen für Citylights, Public Relations und Verkaufsförderungsaktionen liegen laut Focus ebenfalls deutlich im positiven Bereich. Dem gegenüber stehen die Print-Gattungen – Magazine und Tageszeitungen – und das Medium Fernsehen, welchen ein herausforderndes Jahr in der Werbung bescheinigt wird, so die Werbeanalysten. (APA, 28.1.2020)