Sein Versprechen vom 1. Oktober 2019, sich aus der Politik zurückzuziehen, hielt Heinz-Christian Strache nicht lange.

Foto: Matthias Cremer

Der Exchef der FPÖ gegen die FPÖ und die FPÖ gegen ihren Exchef: Das ist Brutalität.

Wir werden uns auf ganz neue politische Auseinandersetzungen einstellen müssen, wie die allerjüngsten Entwicklungen zeigen. Denn so richtig ernst nimmt der von der FPÖ nach Ibiza und Spesenaffäre rausgeschmissene Exvizekanzler sein Versprechen, sich von der Politik fortan fernzuhalten, eher nicht. War ja auch nicht rasend wahrscheinlich.

Die Blauen verlieren jedenfalls eine Wahl nach der anderen. Was tut der daran nicht völlig unschuldige Exobmann? Das, was er kann: Er ätzt und provoziert.

Abhilfe aus Tirol

Aber die FPÖ weiß Abhilfe, und die kommt aus Tirol. Der dortige Chef der Blauen, ein Rechtsanwalt, will dem Mann, der auf Parteikosten gelebt habe wie Gott in Frankreich (wir hier wollen festhalten, dass die Unschuldsvermutung gilt), helfen. Und zwar mit dem Psychiater – oder dem Exorzisten. Exorzismus, Teufels- oder Dämonenaustreibung für Besessene also. Das hatten wir noch nicht. Nicht einmal in der FPÖ.

Wird spannend, wer den Exorzisten stellt. In der katholischen Kirche gibt es einige, wenngleich man sie dort "Beauftragte im Befreiungsdienst" nennt. Das klingt nicht ganz so brutal.

Aber vielleicht braucht es ja auch gar keinen Exorzisten. Laut Homepage der Erzdiözese Wien gelten Fälle tatsächlicher Besessenheit als "sehr selten". Wir werden ja sehen. (gra, 28.1.2020)