Für Wracktaucher sind das gute Neuigkeiten: Am griechischen Meeresboden liegt unter anderem das Schwesterschiff der Titanic, die Britannic.

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Athen – Hinab zu verborgenen Unterwasserwelten – der Traum eines jeden Tauchers: Die griechische Regierung will künftig Tauchgänge zu ausgewählten historischen Schiffswracks erlauben. "Wir werden den Zugang zu Wracks erlauben, die älter als fünfzig Jahre sind und in deren Umgebung das Tauchen bisher verboten war", sagte Tourismusminister Harry Theocharis.

Von dem Vorhaben erhofft sich Griechenland weiter steigende Touristenzahlen. Ein Gesetzesentwurf über die Einrichtung von touristischen Tauchgebieten rund um Wracks, die zwischen 1860 und 1970 gesunken sind, werde "in einem Monat" vorgestellt, kündigte der Minister an.

Einnahmen gestiegen

Die Regierung setzt intensiv auf den Tourismus, um das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung anzukurbeln. Der Tourismussektor macht ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts aus, jede fünfte griechische Arbeitskraft arbeitet in der Branche.

In diesem Jahr rechnet die Regierung mit einem Anstieg der Tourismuseinnahmen um zehn Prozent. Am Montag hatte Theocharis verkündet, dass die Einnahmen im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gestiegen seien: von 16 auf 18,1 Milliarden Euro.

Keine Überlastung

Nach offiziellen Zahlen machten im vergangenen Jahr 31 Millionen Menschen Urlaub in Griechenland. Für 2020 wird ein Anstieg um fünf Prozent erwartet. In diesem Zusammenhang räumte der Minister jedoch ein, dass der boomende Tourismus gleichzeitig einen "Druck auf die Infrastrukturen" einiger Urlaubsinseln bringe. Griechenland sei aber "weit entfernt" von den Überlastungsproblemen anderer Reiseziele.

Am griechischen Meeresboden liegen zahlreiche Schiffswracks – unter anderem aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1916 sank vor der griechischen Insel Kea die Britannic, ein Schwesterschiff der legendären Titanic. (APA, AFP, 29.1.2020)