In Havanna strömten die Menschen zur Sicherheit auf die Straße. Das viele Kilometer entfernte Erdbeben war auch in der Hauptstadt Kubas zu spüren.

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Miami – Ein heftiges Erdbeben der Stärke 7,7 hat Kuba und Jamaika erschüttert und war bis in die US-Metropole Miami zu spüren. Das Beben ereignete sich am Dienstag in den Gewässern zwischen Kuba und Jamaika in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Berichte über mögliche Schäden oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Zwischenzeitlich gab es eine Tsunami-Warnung.

Das Epizentrum des Bebens lag laut der US-Erdbebenwarte USGS 125 Kilometer nordwestlich der jamaikanischen Stadt Lucea und 140 Kilometer südwestlich der kubanischen Stadt Niquero. Auf Kuba war das Beben in mehreren Provinzen zu spüren, wie es auf der offiziellen Webseite "Cubadebate" hieß. In der Hauptstadt Havanna verließen tausende Menschen die Gebäude, in denen sie sich aufhielten.

Die Zeitung "Jamaica Observer" berichtete, das Beben sei in weiten Teilen der Karibikinsel zu spüren gewesen. Ein Bewohner der Hauptstadt Kingston sagte, das Beben habe rund 20 Sekunden gedauert. Besonders heftig sei es ihm aber nicht vorgekommen.

Sinklöcher

Auf den Kaimaninseln taten sich mehrere Sinklöcher auf, wie die Katastrophenschutzbehörde des Landes mitteilte. Auf den Bahamas wurde nach örtlichen Medienberichten eine Kabinettssitzung wegen der spürbaren Erschütterung abgebrochen.

In Miami im US-Bundesstaat Florida wurden wegen des Bebens mehrere Gebäude evakuiert, wie die Polizei mitteilte. Es gebe derzeit keine Berichte über Verletzte. Straßen würden nicht gesperrt.

Das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum erklärte nach dem Beben, es seien "gefährliche Tsunamiwellen" im Umkreis von 300 Kilometern vom Epizentrum möglich. Die Warnung wurde später aber wieder aufgehoben. (APA, 29.1.2020)