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Wenn der Nachwuchs flügge wird, steigt die staatliche Förderbank AWS aus Unternehmen wieder aus.

Foto: dpa / Peter Steffen

Wien – Kommen und Gehen bei der staatlichen Förderbank AWS: Der AWS-Gründerfonds ist aus dem Tiroler Softwareunternehmen Rateboard ausgestiegen und der AWS-Mittelstandsfonds bei der Wiener Softwareschmiede Commini5Technologies eingestiegen.

Das Start-up Rateboard wurde an einen strategischen Investor verkauft, teilte der AWS-Gründerfonds am Mittwoch via Aussendung mit. Käufer ist das italienische Softwarehaus Zucchetti, das mit dem AWS-Gründerfonds auch gleich alle anderen Aktionäre, Falkensteiner Ventures und Next-Floor Ventures sowie die Gründer Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder auskaufte.

Branchensoftware

Zucchetti Group setzte mit Branchensoftware im Vorjahr mehr als 850 Millionen Euro um und beschäftigt 6000 Miarbeiter, davon 1500 in Forschung und Entwicklung. mehr als 400.000 Kunden ist Zucchetti das führende italienische Softwareunternehmen. In der Gruppe arbeiten mehr als 6.000 Personen, von denen 1.500 ausschließlich in der Forschung und Entwicklung tätig sind.

Rateboard bleibe in Österreich. Der italienische IT-Marktführer Zucchetti integriere die Software von Rateboard in sein Produktportfolio und baue mit dem Zukauf den Bereich "Hospitality and Retail" weiter aus. Die Gründer Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder sowie die 20 Mitarbeiter des Unternehmens bleiben weiterhin an den beiden österreichischen Standorten in Innsbruck und Wien beschäftigt, versicherte die AWS, Der Verkaufspreis wurde nicht genannt, in der AWS-Aussendung, er sei allerdings "attraktiv" gewesen.

Mittelstandsfonds steigt ein

Zuvor hatte sich der AWS-Mittelstandsfonds mit 33,4 Prozent an der Wiener Softwarefirma Communi5 Technologies beteiligt. Er unterstützt damit ein Buyout des Managements der bisher unter Teles Communication Systems firmierenden Entwicklungsfirma . An Bord bei der auf Cloud-basierten Kommunikations- und Kollaborationsanwendungen spezialisierten Firma seien auch strategische Co-Investoren, teilte AWS mit.

Communi5 geht aus der bisherigen Teles Communication Systems GmbH hervor, die bis 2019 Teil der deutschen börsennotierten Teles AG Informationstechnologien war, gab Communi5-Geschäftsführer und -Miteigentümer Thomas Haydn bekannt.

"Positiv für den Standort"

Der Geschäftsführer des AWS-Mittelstandsfonds, Karl Lankmayr, begründet den Einstieg der staatlichen Förderbank mit "positiven Effekten für den heimischen Standort". Es sei "gelungen, das Headquarter eines wachsenden Technologieunternehmens nach Österreich zu bringen, mit dem Ziel, in den kommenden Jahren weitere hochqualifizierte IT-Arbeitsplätze am Standort Wien zu schaffen."

AWS-Mittelstandsfonds und AWS-Gründerfonds werden 2025 bzw. 2026 geschlossen und investieren aktiv nur mehr bis zur Jahresmitte bzw. bis zum Ende des Jahres. In Vorbereitung ist ein neuer AWS-Start-up-Fonds, der in junge, innovative Unternehmen investieren und im zweiten Halbjahr starten soll. Dotiert soll er mit 100 Millionen Euro sein, davon 50 von der öffentlichen Hand und rund 50 von privaten Investoren, Banken und Stiftungen. Ein sogenannter Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds steht im Regierungsprogramm der türkis-grünen Regierung. (red, APA, 29.1.2020)