Der Wolfsgruß, wie er im Zuge einer Demo in den Niederlanden gezeigt wird.

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Wien – Auf einem Video, das am Mittwoch in sozialen Medien kursierte, sollen Busfahrer der Wiener Linien den Wolfsgruß der ultranationalistischen türkischen "Grauen Wölfe" zeigen. Noch am selben Tag reagierten die Wiener Linien: Man habe die entsprechenden Mitarbeiter vom Dienst abgezogen, bis der Fall geklärt sei, hieß es in einem schriftlichen Statement.

"Seit wir das Video kennen, arbeiten wir mit Hochdruck an der Aufklärung des Vorfalls und prüfen alle dienstrechtlichen Konsequenzen", wurde betont. "Extremistische Gesten und Symbole haben bei uns keinen Platz." Mitarbeiter, die verbotene Symbole zeigten, würden ausnahmslos angezeigt. "Die Wiener Linien stehen für Vielfalt, Toleranz und das friedliche Miteinander aller Kulturen. Wer diese Werte nicht teilt, hat bei den Wiener Linien nichts verloren", stellte das Unternehmen klar.

Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TGK) begrüßte am Mittwoch, dass die Busfahrer vom Dienst abgezogen wurden. Gleichzeitig wurde ersucht, solche Ereignisse nicht dazu zu benutzen, "Hetze" gegenüber Türkinnen und Türken bzw. Muslimen zu betreiben: "Man sollte diesen Fall von den Wiener Linien, welcher zum Fremdschämen ist, nicht verallgemeinern."

Wolfsgruß unter Strafe

Der Wolfsgruß wird seit dem Vorjahr vom Innenministerium unter den verbotenen islamistischen und nationalistischen Symbolen gelistet. Beschlossen wurde die Ausweitung des Verbots von ÖVP und FPÖ. Verstöße werden mit bis zu 4.000 Euro (im Wiederholungsfall 10.000 Euro) geahndet.

Die Opposition stimmte dagegen, weil sie einerseits die Wirksamkeit des Verbots bezweifelt und andererseits rechtsextreme Gruppen auf der Verbotsliste vermisst. Ausnahmen vom Verbot gelten etwa für mediale Berichterstattung, Filme, Theateraufführungen und Ausstellungen, wenn klar ist, dass damit nicht das Ideengut von Terrororganisationen gutgeheißen oder propagiert werden soll. (red, APA, 29.1.2020)