Birgit Hebein (Mitte) mit ihren beiden Neueinsteigern: Judith Pühringer und Laurin Pollesböck.

Foto: Grüne Wien/Norbert Novak.

Zwei "Quereinsteiger" haben die Wiener Grünen herausgepickt, die Vizebürgermeisterin Birgit Hebein am Mittwoch präsentiert hat. Für die anstehende Listenwahl bei der Landesversammlung am 15. Februar seien insgesamt 49 Bewerbungen eingegangen, berichtete die Parteichefin. Hebein selbst wird die kommende Wien-Wahl als Spitzenkandidatin bestreiten.

Bei der Entscheidung über die Liste wenden die Grünen erneut das Verfahren an, das sie schon für die Nationalratswahl genutzt haben. Allerdings konnten sich die Bewerber für drei Blöcke melden: für die Listenplätze zwei bis vier, fünf bis 14, sowie ab Rang 15. Das Gros der Bewerbungen ging für den Mittelblock ein, hieß es.

Bewerber, die es nicht in ihren favorisierten Block schaffen, können im nächsten unterkommen. Rund 700 Personen werden über die Reihung abstimmen.

Neben Planungssprecher Peter Kraus und Klubchef David Ellensohn, die beide Nummer zwei auf der Liste der Grünen werden wollen, kandidiert nur noch eine Neueinsteigerin für den Top-Block zwei bis vier: Die Betriebswirtin Judith Pühringer wird dadurch fix ins Stadtparlament einziehen. Ob der in Bezug auf das Geschlecht ausgeglichenen Listenerstellung kann Pühringer im schlechtesten Fall auf Platz drei stehen.

Die 44-jährige Wienerin ist Geschäftsführerin des gemeinnützigen Unternehmens Arbeit Plus, engagiert sich seit mehreren Jahren in der Armutskonferenz und initiierte mehrere Grätzelinitiativen. "Was mich immer getragen hat, waren Geschichten der Menschen. Sie sind mehr als nur Erzählungen", sagte Pühringer. Es seien Handlungsanleitungen an die Politik.

Als einen weiteren Neueinsteiger stellte Hebein den "Öko-Aktivisten" Laurin Pollesböck vor. Der 23-Jährige hat die Jungen Grünen in Linz mitgegründet, er studiert Chemie in Wien. Zuletzt engagierte er sich bei Fridays for Future. Pollesböck sagt, er sei vor einem Jahr von der Politik frustriert gewesen. Die Klimastreiks hätten aber gezeigt, was alles möglich sei.

Acht von zehn Gemeinderäten kandidieren

Auf der 49 Personen langen Liste finden sich acht der zehn aktuellen Gemeinderäte der Grünen. Umweltsprecher Rüdiger Maresch und Gesundheitssprecherin Birgit Meinhard-Schiebel werden sich nicht mehr bewerben.

Ebenfalls am internen Wahlzettel steht die Ärztin Marihan Abensperg-Traun. Sie bewarb sich bereits erfolglos als Spitzenkandidatin. Die ehemalige Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan, der Bundesrat Marco Schreuder und der Präsident der Wiener Pfadfinder, Alexander Baumgartner, kandidieren auch.

Mit den ehemaligen ÖH-Chefinnen Viktoria Spielmann (Bundes-ÖH), Catherina Schneider und Lena Köhler (beide ÖH Uni Wien) ist die grüne Studierendenorganisation Gras unter den Kandidaten vertreten. (Oona Kroiseitner, 29.1.2020)