Mautpreller könnte auch die Autobahnpolizei aufspüren. In Tschechien will das der Inlandsgeheimdienst erledigen.

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Prag – Der tschechische Inlandsgeheimdienst (BIS) soll Zugang zum künftigen elektronischen Pkw-Mautsystem bekommen, das mit Kameras auf den Autobahnen kontrollieren wird, ob Autofahrer die Maut bezahlt haben. Das bestätigte BIS-Sprecher Ladislav Šticha der Tageszeitung "Pravo".

Der BIS wird damit die Bewegung der Autos kontrollieren können, bestreitet aber, dass es sich dabei um Bespitzelung handle. "Wenn Sie unschuldig sind, interessieren Sie uns nicht", verteidigte Šticha das Vorhaben. Auch Verkehrsminister Karel Havlíček bestritt, dass man damit prüfen würde, "ob jemand zu einem Rendezvous fährt". Wenn die Geheimdienste bestimmte Informationen wollen, machten sie es nicht, um alles zu wissen, sondern um jemanden zu schützen, so Havlíček.

Das elektronische Mautsystem wird ab 2021 die Papiervignetten ersetzen. Die Pkw-Maut wird in Tschechien seit 1995 auf Autobahnen eingehoben. Zurzeit umfasst das tschechische Autobahnnetz 1.306 Kilometer. (APA, 30.1.2020)