Wenn Züge oft verspätet sind, gibt es eine Entschädigung für online registrierte Pendler.

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Herr D. hatte einige Monate Geduld mit der ÖBB. Nun reicht es dem Herrn aus Wolkersdorf in Niederösterreich. Er wandte sich an den STANDARD, der im Herbst Probleme mit der Fahrgastrechte-Website thematisiert hatte. Nach diesem Bericht hatte Herr D. den Spießrutenlauf seiner Frau geschildert, der als online registrierter Jahreskartenbesitzerin rund 70 Euro für Zugverspätungen im Vorjahr zustanden, die sie aber erst nach mehrmaligem Nachhaken erhielt. Aus Zeitgründen hatte Herr D. für seine Frau das Urgieren übernommen.

Nun ist er erneut alarmiert: Die Jahreskarte seiner Frau beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR) lief im September 2019 ab. Seine Gattin hat eine neue Jahreskarte, die bis September 2020 gilt. Auf der Fahrgastrechte-Seite blieb aber das alte Ablaufdatum stehen.

"Nichts Neues"

Herr D. fragte im Namen seiner Frau nach, warum das nicht aktualisiert wurde. Mehrmals. Zuletzt schrieb der ÖBB-Kundendienst Mitte Jänner, man bedaure, aber es gebe nichts Neues. Da bestehe eine "technische Störung". Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Zuvor war Herrn D. seitens der ÖBB in einem Telefonat gesagt worden, es fehlten Daten des VOR – die der Verkehrsverbund aber nachweislich Ende August 2019 (!) übermittelt hat.

D. befürchtet, dass andere Kunden Ähnliches erleben. Allerdings ist bei der Arbeiterkammer Wien nur ein weiterer ähnlicher Fall bekannt. Auch beim VOR glaubt man an Einzelfälle. Die technische Störung betrifft denn auch laut ÖBB "einzelne Kunden". In der Regel werde die Aktualisierung der Jahreskarten, so sie nicht automatisch erfolgt, manuell nachgetragen. Bei Herrn D.s Frau sei die neue Jahreskarte noch nicht ins System gespielt worden, das erfolge spätestens, wenn sie abläuft. Die Fahrgastrechte würden davon nicht berührt, hieß es. (Gudrun Springer, 31.1.2020)