Julian Nagelsmann beim Klatschen und nicht beim simulierten Kopfwaschen.

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Leipzig – RB Leipzigs Tabellenführer wollen die "Friseur-Affäre" mit einem Sieg im Bundesliga-Schlager am Wochenende ad acta legen. Im Heimspiel gegen Mönchengladbach am Samstagabend (18.30 Uhr) könnten Kapitän Marcel Sabitzer und Co. die drittplatzierten Borussen abhängen. Diese würden wiederum mit einem Sieg in Leipzig am Rivalen vorbeiziehen. Lachender Dritter könnte freilich der FC Bayern sein.

Gewinnen die derzeit zweitplatzierten Münchner bei ihrem Samstag-Auftritt in Mainz, würden sie bei einem Remis im darauffolgenden Spiel der Tabellennachbarn wieder dort stehen, wo sie sich selbst am liebsten sehen. Borussia Dortmund will anderorts die Anwaltschaft auf ein Top-Drei-Finish untermauern. Zu Hause gegen Union Berlin (Samstag, 15.30) darf Erling Haaland auf seinen ersten Startelf-Einsatz für den BVB hoffen. Der bisher nur eingewechselte Ex-Salzburger hatte mit seinen insgesamt fünf Treffern in Augsburg und gegen Köln binnen 57 Minuten für eine neue Bundesliga-Bestmarke gesorgt.

Kopfwäsche nach Friseur-Termin

Für Leipzigs Kicker endete der Friseur-Termin vor der Niederlage bei Frankfurt schlussendlich mit einer Kopfwäsche. Ex-Trainer Ralf Rangnick zeigte sich darüber fassungslos und wies die betroffenen neun Profis in Einzelgesprächen zurecht – ohne, dass sein Nachfolger Julian Nagelsmann davon wusste. "Ralf muss mich nicht um Erlaubnis fragen, um mit einem seiner früheren Spieler zu sprechen. Er hat ja keine taktischen Anweisungen gegeben", meinte Nagelsmann dazu.

Bei Nagelsmann war die Anspannung groß, das diese Woche beim Spitzenreiter vorherrschende Thema wollte der 32-Jährige "nicht auf etwas Sportliches beziehen". Vor den Gästen warnte er: "Sie haben eine sehr wuchtige Offensive, klare Muster im Umschalten, erobern mit viel Personal den Ball zurück. Das sieht sehr ähnlich zu dem aus, was Salzburg letzte Saison gemacht hat." Im Hinspiel hatte sich RB durch drei Tore von Timo Werner 3:1 durchgesetzt, war jedoch nicht unbedingt die bessere Mannschaft. Leipzigs Neuzugang Dani Olmo steht erstmals im Kader.

Rose nach außen hin entspannt

Gladbachs Marco Rose blieb vor der Rückkehr in seine Heimatstadt nach außen hin entspannt. Jedoch steht auch für seine Gladbacher, bei denen der zuletzt gesperrte Stefan Lainer zurückkehrt, einiges auf dem Spiel. Eine Niederlage würde Leipzig wieder auf fünf Punkte enteilen lassen und den Druck vor dem Derby gegen Köln ansteigen lassen. "Es sind immer weniger Punkte zu vergeben. Man muss diese Spiele für sich entscheiden, wenn man oben dranbleiben will", sagte Rose.

Auf Österreichs Trainer im deutschen Oberhaus warten am Wochenende undankbare Aufgaben. Adi Hütter spielt mit dem Neunten Eintracht Frankfurt am Samstag beim Letzten Fortuna Düsseldorf, Oliver Glasner gastiert mit dem Zehnten Wolfsburg am Sonntag beim Vorletzten Paderborn. Bei den Wolfsburgern forderte Sportchef Jörg Schmadtke einen sportlichen Neustart, nachdem das VW-Werksteam zuletzt sieben von zehn Ligaspiele verloren hatte. Glasner sieht sich selbst nicht hinterfragt. "Ich habe mit Jörg zwei, dreimal gesprochen diese Woche. Wir haben einen guten Austausch", sagte er. Xaver Schlager plagten unter der Woche Leistenprobleme, der Mittelfeldspieler soll aber fit sein.

Die Eintracht trifft mit Düsseldorf auf einen Gegner, der mit einem Trainerwechsel für einen Impuls sorgen will. Uwe Rösler folgte Friedhelm Funkel nach, Hütter erwartete ein "Lotteriespiel". (APA, 31.1.2020)