Die Briten sind weg: Erwartet die Sprache der Deutschen und Österreicher deshalb eine Aufwertung in der EU?

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London – Da waren es nur noch zwei: Seit dem Brexit ist Englisch in der EU lediglich in Irland und auf Malta offizielle Sprache – und selbst diese beiden Länder haben innerhalb der Union Irisch und Maltesisch als ihre Amtssprachen durchgesetzt.

Die FPÖ glaubte angesichts dieses Umstandes die Gunst der Stunde erkannt zu haben. Deutsch solle in den Verhandlungen und Dokumenten der EU künftig zumindest genauso häufig gebraucht werden wie Englisch, fordert die österreichische Oppositionspartei.

Kommission: Brexit hat keinen Einfluss auf Sprachordnung

Allerdings dürfte der Wunsch nicht erhört werden. "Der Brexit wird keinerlei Einfluss auf das rechtliche Regelwerk und die bewährten institutionellen Praktiken der Kommission haben", ließ die Kommission bereits vor Tagen wissen, nun bekräftigt Chefsprecher Eric Mamer: "Es ist klar, dass sich der Brexit nicht auf die Sprachenordnung auswirkt."

Insgesamt hat die EU derzeit 24 Amtssprachen anerkannt: Jeder Bürger kann sich in einer dieser Sprachen an die Brüsseler Behörden wenden und hat Anrecht auf eine Antwort im selben Idiom. Innerhalb der EU-Kommission sind Englisch, Deutsch und Französisch als dominante Arbeitssprachen theoretisch gleichgestellt, doch in der Praxis ist eindeutig, was vorwiegend gesprochen und geschrieben wird: Im vergangenen Jahr übertrug der Übersetzungsdienst der Kommission nach eigenen Angaben 1.937.002 Seiten aus dem Englischen, 74.725 Seiten aus dem Französischen und lediglich 38.535 Seiten aus dem Deutschen. (APA, 3.2.2020)