Am Sonntag hat ein Mann in London drei Menschen mit einem Messer verletzt. Der IS hat sich zu dem Angriff bekannt. (Symbolfoto)

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London – Nach dem Messerangriff mit drei Verletzten in London hat die britische Regierung eine Verschärfung der Gesetze für verurteilte Terroristen angekündigt. Terroristische Straftäter sollen künftig frühestens nach zwei Dritteln ihrer Haftzeit entlassen werden können, wie Justizminister Robert Buckland am Montag erklärte.

Zudem werde jede vorzeitige Entlassung vorher durch die Bewährungsbehörden bewertet, erklärte der Minister. Die neuen Maßnahmen sollen demnach per Notstandsgesetzgebung eingeführt werden und auch für bereits inhaftierte Straftäter gelten.

IS bekannte sich zu Messerattacke

Der erst kürzlich vorzeitig aus der Haft entlassene Islamist Sudesh Amman hatte am Sonntag in London Passanten mit einer Stichwaffe verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die IS-Miliz erklärte am Montag über ihre Propaganda-Plattform Amaq, der 20-Jährige sei mit der Attacke einem Aufruf der Jihadistengruppe gefolgt. Ziel sei es gewesen, Bürger von Staaten anzugreifen, die Mitglieder der internationalen Koalition gegen die Jihadistenmiliz in Syrien und im Irak sind.

Die britische Polizei erklärte, sie setze die Ermittlungen zu dem Angriff "unter Hochdruck" fort. Anti-Terror-Einheiten durchsuchten demnach am Montag eine Wohnung im Süden der britischen Hauptstadt sowie in Bishop's Stortford nördlich von London. Dabei habe es keine Festnahmen gegeben.

Premierminister Boris Johnson stellte am Montag die Frage, warum es kein strengeres Kontrollsystem gab, um die Tauglichkeit Ammans für eine vorzeitige Haftentlassung zu prüfen. Die Rehabilitierung von Islamisten sei "sehr, sehr hart und sehr schwer", sagte Johnson. Gegebenenfalls sei angesichts der überlasteten Sicherheitskräfte eine "Haftvariante" besser. (APA, 3.2.2020)