Die Pergola einer Dachterrasse drohte im Bezirk Landstraße auf die Fahrbahn zu stürzen.

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Sturmschäden in Niederösterreich, nahe St. Valentin: Entwurzelte Bäume fielen auf Straßen, Stromleitungen und Häuser.

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Umgestürzter Kamin.

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Wien – Mit Spitzen bis zu 150 km/h ist das Sturmtief Petra am Dienstag von Westen her über Österreich gefegt. Orkanartige Böen entwurzelten Bäume, die auf Straßen, Stromleitungen, Häuser und vereinzelt auch auf Autos stürzten. In Oberösterreich waren 11.000 Haushalte ohne Strom, in der Steiermark an die 5.000, in Salzburg rund 1.500, in Niederösterreich knapp unter 1.000. In Tirol gingen wegen gleichzeitig starker Niederschläge Erdrutsche auf Straßen nieder. Die Feuerwehr rückte österreichweit zu mehr als 1.000 Einsätzen aus.

Das Sturmtief Petra fegt derzeit über Österreich hinweg.
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Bereits am Montagnachmittag war im obersteirischen Tragöß ein 47 Jahre alter Forstarbeiter ums Leben gekommen. Bei Holzschlägerungsarbeiten brachte eine Windböe einen beinahe schon abgesägten Baum zum Stürzen, dieser traf den Mann am Kopf.

Parks in Wien gesperrt

In Wien führten umgestürzte Bäume zu Verkehrsbehinderungen, die Feuerwehr rückte auch wegen abgebrochener Äste, wackeliger Baugerüste, loser Dachziegel und ähnlicher Schäden aus. Sowohl der Tiergarten Schönbrunn als auch der Schlosspark waren seit den Morgenstunden gesperrt. Auch der Augarten, der Burggarten, der Volksgarten, das Grünareal im Schloss Belvedere und der Lainzer Tiergarten wurden abgeriegelt. Die Sperre bleibt aufrecht, bis die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Entwarnung gebe, dann wird der Baumbestand kontrolliert. Mit einer Öffnung ist laut Prognose in den Nachmittagsstunden zu rechnen. Auch der Eistraum am Rathausplatz bleibt voraussichtlich bis 18 Uhr geschlossen.

In Wien werden Parks gesperrt.
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Der Rekord an Windgeschwindigkeit wurde am Dienstag am Semmering gemessen: Mit mehr als 150 km/h brauste der Sturm auf 1.500 Meter Seehöhe über das Gebirge an der steirisch-niederösterreichischen Grenze hinweg. Der ärgsten Sturmböen sollten am Nachmittag zumindest im Flachland überstanden sein, der Wind bleib laut Prognose aber sehr stark. Der Autofahrerklub Arbö warnt vor Fahrten bei derartigen Verhältnissen: Der massive Seitenwind könne allem für Lenker größerer und höherer Fahrzeuge gefährlich werden.

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Auf der Südautobahn zwischen Leobersdorf und Wöllersdorf in Fahrtrichtung Graz dürfte laut Feuerwehr ein Lkw mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst worden sein. Der Anhänger stand quer und blockierte zwei Fahrstreifen. Verletzt wurde niemand.

Skigebiete betroffen

Auch wer auf Skiern unterwegs war, musste mit Unannehmlichkeiten rechnen: Zahlreiche Lifte haben wegen des Windes eingestellt, in den Nord- und Zentralalpen wird in Kombination mit starkem Schneefall die Lawinengefahr steigen.

Die Windwarnungen bleiben laut Zamg bis in die Nacht auf Mittwoch aufrecht, die stärksten Windspitzen sollten aber mittlerweile seit Dienstagvormittag vorüber sein. Bis Mittwochabend wird der Sturm in exponierten Lagen noch Geschwindigkeiten von 70 bis 90 km/h erreichen. Dabei soll es ab Mittwoch eine Verlagerung in Richtung Süden geben – verstärkt betroffen sind dann Kärnten, die südliche Steiermark und das Burgenland. (red, APA, 4.2.2020)