Der Polizist wurde nur leicht verletzt.

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Paris – Ein Soldat hat im Osten Frankreichs einen Gendarmen mit einem Messer angegriffen. Der Gendarm habe den 19-Jährigen am Montag durch "zwei Schüsse" außer Gefecht gesetzt, erklärte die Staatsanwaltschaft von Metz. Die französische Justiz schloss einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Beim Angreifer soll es sich um einen Rekruten handeln.

Ein Anrufer, der sich als Anhänger der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bezeichnete, hatte den Angaben zufolge den Angriff zuvor bei der Gendarmerie angekündigt. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Anruf und der Tat besteht, war demnach noch unklar.

Leichte Verletzung

Der junge Soldat war am Nachmittag mit einem Messer bewaffnet in die Gendarmerie der 3.000-Einwohner-Kommune Dieuze gekommen und auf den Gendarmen losgegangen. Dieser schoss zwei Mal auf den Angreifer und wurde selbst leicht am Arm verletzt. Der Soldat, der nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Dezember in die Armee eingetreten war, wurde in ein Krankenhaus in Metz gebracht und operiert.

Frankreich ist seit 2015 von einer Reihe von Anschlägen getroffen worden, bei denen insgesamt mehr als 250 Menschen starben. Die Angriffe hatten zumeist einen islamistischen Hintergrund. Zuletzt ging im Jänner im Pariser Vorort Villejuif ein mit einem Messer bewaffneter Mann auf Passanten los. Der 22-jährige, der zum Islam konvertiert war, tötete einen Mann und verletzte zwei Frauen. Der Angreifer wurde auf der Flucht erschossen.

Im Oktober hatte es auch bereits einen aufsehenerregenden Angriff innerhalb der französischen Sicherheitsdienste gegeben. Ein zum Islam konvertierter Mitarbeiter im Polizeihauptquartier von Paris war mit terroristischer Motivation auf Mitarbeiter losgegangen. Befürchtungen, der Mann könnte vorher Geheimnisse aus dem Polizeiapparat an Islamisten verraten haben, bewahrheiteten sich in Nachforschungen dann aber nicht. (red, APA, 4.2.2020)