Hopkins bei einem Event in Manchester.

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Katie Hopkins ist für ihre rassistischen, homophoben und sexistischen Kommentare bekannt. Die Engländerin, ehemalige "Sun"-Journalistin und -Kolumnistin, wetterte in der Vergangenheit bereits gegen "die muslimische Mafia". Vollzeitmutter zu sein sei für sie kein Job. Auf Twitter zeigte sie sich Transgender-feindlich, da sie "kastrierte Männer niemals als Frau bezeichnen" würde. Sie glaube auch nicht, dass dicke Menschen glücklich sein können. Kurzum: Sie geht auf alle los. Grund genug für zwei Youtuber, Hopkins zu veräppeln.

Der Plan

Josh Pieters und Archie Manners haben keine Kosten und Mühen gescheut und Hopkins zu einer vermeintlichen Preisgala eingeladen, um sie als vermeintliche Frontkämpferin der Meinungsfreiheit mit der "Campaign to unify the nation trophy" für ihr Lebenswerk auszuzeichnen.

Die beiden Influencer haben dafür die "Kapstadt-Gemeinschaft für die Freiheit der Rede" ("Cape Town Collective for Freedom of Speech") ins Leben gerufen, dafür sogar eine eigene Homepage kreiert. Darauf haben sie den mittlerweile verstorbenen Mitgründer des Ku-Klux-Klans als Mitvorsitzenden ausgegeben, als Chef wurde Pieters' Vater abgebildet.

Josh Pieters

Die Umsetzung

Nach einer dreimonatigen Vorbereitung nahmen die beiden Youtuber Kontakt mit der in London weilenden Hopkins auf, die sich begeistert über die angekündigte Auszeichnung zeigte und die Einladung nach Prag dankbar annahm. Dort hatten Pieters und Manners für die Preisgala einen Galasaal im Fünf-Sterne-Hotel Four Seasons reserviert und Schauspieler engagiert, die als Mitglieder der Kapstadt-Gemeinschaft auftraten.

Hopkins reiste also an. Als sie den Preis dankend entgegennahm, tauchte auf der Leinwand hinter ihr der Preisname "Campaign to unify the nation trophy" auf, ein paar Anfangsbuchstaben davon waren fett gedruckt: Cunt, eine im Englischen wüste Beschimpfung.

Dass Hopkins für den Fake-Preis extra die Reise von London nach Prag auf sich nahm, flößte den Youtubern zumindest im ersten Moment ein schlechtes Gewissen ein – bis sie Hopkins' Dankesrede hörten. In dieser polterte die Engländerin wieder gegen ihre Feindbilder los. Beispiele: "Epileptiker sind alle verrückt" oder "Wenn ich auf einem englischen Spielplatz 'Mohammed' rufe, kommen 2.000 Kinder angerannt".

Twitter-Profil gelöscht

Wie es der Zufall will, wurde mittlerweile Hopkins' Twitter-Profil temporär gesperrt und ihre bisherigen Beiträge gelöscht. Ein Sprecher sagte der BBC: "Missbrauch und Hetze haben auf Twitter keinen Platz." (red, 5.2.2020)