Die Art Basel in Hongkong ist der Asien-Ableger des Schweizer Kunstmessen-Multis.

Art Basel

Die für 19. bis 21. März 2020 anberaumte Kunstmesse "Art Basel Hong Kong" steht seit Wochen unter keinem guten Stern. Zuerst stieg wegen anhaltender Demonstrationen das Sicherheitsrisiko, nun beschert die Ausbreitung des Coronavirus wohl eine Absage.

Das hatten in den vergangenen Tagen einige namhafte Galerien, die ursprünglich teilnehmen wollten, vom Veranstalter gefordert. Denn nicht nur sei das Risiko derzeit nicht abwägbar, sondern hätten wichtige Klienten und Sammler bereits eine Anreise abgelehnt.

Ergänzend seien zusätzliche Einschränkungen im Reiseverkehr in den nächsten Wochen noch nicht absehbar. Nun verschärfte sich die Situation vor Ort: Aktuell gelten ein Toter und 15 Infizierte bestätigt, darunter eine Ansteckung in Hongkong.

Österreicher betroffen

Von einer Absage wären auch drei Stammteilnehmer aus Österreich betroffen: Neben der Galerie Thaddaeus Ropac (Salzburg, Paris, London) auch Rosemarie Schwarzwälder (Galerie nächst St. Stephan, Wien) sowie die Galerie Krinzinger (Wien), die einen Teil ihrer Kunstwerke bereits Richtung Hongkong verschiffte.

Die Kunstszene vor Ort hofft indes, dass die achte Auflage der seit 2013 abgehaltenen wichtigsten Kunstmesse Südostasiens dennoch stattfindet. Ob die Behörden dem zustimmen, scheint fraglich. Anfang der Woche wurden beispielsweise die Museen auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Für den Schweizer Veranstalter der Kunstmesse käme die Absage zu einem mehr als ungünstigen Zeitpunkt, da die Muttergesellschaft MCH Group mit massiven wirtschaftlichen Problemen kämpft. Der Hauptsponsor der Art Basel, die Großbank UBS, hat im Hinblick auf die gegenwärtige Situation bereits erste Konsequenzen gezogen: Sie untersagte ihren Mitarbeitern die Reise nach China und verordnete ihren 2500 Mitarbeitern in Honkong bis auf weiteres Home office. (Olga Kronsteiner, 4.2.2020)