Werkzeug und Fahrräder werden bei Kellereinbrüchen gern mitgenommen.

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In ihren Kellerabteilen verstauen die meisten Menschen das, was in der Wohnung keinen Platz hat. Weihnachtsdekoration, Ski, Möbel, im Winter gerne auch Fahrräder.

In vielen Häusern sind die Habseligkeiten aber nicht gut geschützt. Zahlen dazu, in wie viele Wiener Keller pro Jahr eingebrochen wird, gibt es keine, da Kellereinbrüche in der Einbruchsstatistik nicht gesondert erhoben werden. Es dürften viele sein. Vor zwei Jahren wurde ein Duo zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden hatten vorrangig in Floridsdorf, Favoriten und Simmering 1300 Kellereinbrüche begangen. Sie verursachten damit einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro.

Das Vorgehen sieht meist gleich aus: Die Einbrecher knacken Vorhängeschlösser, die die Abteile verschließen, oder zwängen die Aluminiumgitter einfach auf. Neben Werkzeug werden häufig Fahrräder mitgenommen. "Meist sind das Personen, die möglichst schnell an Geld kommen wollen", erklärt Polizeipressesprecherin Irina Steiner.

Fake-Kameras zur Abschreckung

Um es Einbrechern möglichst schwer zu machen, rät die Polizei dazu, fremden Menschen die Haustür grundsätzlich nicht zu öffnen. "Bei vielen Kellerabgängen gibt es außerdem Türen, die verschlossen sein müssen", sagt Steiner. Auch ein Bewegungsmelder auf dem Gang sei ratsam: "Wenn es hell ist, fühlen sich Täter zumindest nicht unbeobachtet", so Steiner.

Abschreckend könne auch eine Fake-Überwachungskamera wirken. Zum Absperren der Kellerabteile empfiehlt Steiner außerdem nur zertifizierte Schlösser. Am besten seien Schlösser, die fixer Bestandteil der Abteiltür sind.

Zudem rät man bei der Polizei überhaupt davon ab, wertvolle Gegenstände im Keller aufzubewahren. Auch ein Sichtschutz, der neugierige Blicke ins Abteil verhindert, kann sinnvoll sein.

Wer die Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte logischerweise die Polizei rufen. "Wenn sich jemand zutraut, die Person festzuhalten, werden wir nicht davon abraten", sagt Steiner. Manchmal gelinge es beispielsweise, die Einbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die Aussicht auf Aufklärung ist ansonsten eher gering – außer es können, wie beim eingangs erwähnten Duo, auf einen Schlag sehr viele Einbrüche nachgewiesen werden.

Was die Haushaltsversicherung zahlt

Kellereinbrüche beschäftigen auch Versicherungsunternehmen. In den allgemeinen Bedingungen von Haushaltsversicherungen ist festgelegt, welche Gegenstände im Keller gelagert werden können. Darunter fallen auch Fahrräder, sofern sie im verschlossenen Kellerabteil gelagert werden. Versicherungen würden außerdem verlangen, dass das Rad abgeschlossen war, erklärt Peter Schernthaner, Vorstand bei EFM Versicherungsmakler. Dann wird der Neuwert erstattet – aber nur, wenn man sich auch wieder ein Rad zulegt. Ansonsten erhalten Versicherte nur den Zeitwert.

Am sichersten ist das teure Rennrad aber in der eigenen Wohnung. Wer dort nicht viel Platz hat, kann es sich auch mit einer eigenen Vorrichtung wie ein Bild über das Wohnzimmersofa hängen. So hat man es zumindest immer im Blick. (zof, 19.2.2020)