Im den kommenden Monaten werden mit neuen Betriebssystemversionen 117 neue Emojis veröffentlicht – darunter etwa auch Transgender-Symbole. Tatsächlich aktiv verwendet wird jedoch nur ein Bruchteil der verfügbaren Bilder. Bei einigen der seltener genutzten Emojis dürfte ein Grund sein, dass sich die Bedeutung wohl nicht jedem gleich auf den ersten Blick erschließt.

"Tränen lachen" und Herz ungeschlagene Favoriten

Das Unicode Consortium führt eine Statistik darüber, welche Emojis am häufigsten verwendet werden. Demnach sind das Herz und das lachende Gesicht mit Tränen die ungeschlagenen Favoriten – und das schon seit Jahren –, gefolgt vom Gesicht mit Herzaugen und dem "Rofl"-Emoji. Bei den am häufigsten verwendeten Bildern ist recht eindeutig, was sie darstellen. Bei vielen anderen ist mehr Interpretation nötig.

Wissen Sie, was diese Emojis bedeuten?
Foto: Apple/red

Bedeutung nicht immer offensichtlich

Bei der Gestaltung sollte es eigentlich Ziel sein, sie so offensichtlich wie möglich zu halten. Doch es gibt viele Bilder, bei denen sich die Bedeutung nicht auf den ersten Blick erschließt. Da gibt es einerseits Missverständnisse aufgrund leicht unterschiedlicher Darstellungen auf den verschiedenen Plattformen. Viele Bilder ergeben ohne Kontext aber auch schlicht und einfach keinen Sinn.

Etwa das Auge in der Sprechblase. Das Bild wurde ursprünglich im Zuge der Anti-Cybermobbing-Kampagne "I Am a Witness" der US-amerikanischen Agentur Ad Council entwickelt und 2015 in den Emoji-Code übernommen. Die Idee dahinter: Wer in sozialen Netzwerken Zeuge von Cybermobbing wird, soll das Emoji posten – als Zeichen der Solidarität.

Unter "Symbolen" findet man eine Reihe von roten Buttons mit weißen Buchstaben – A, B, AB und O. Sie stehen für die verschiedenen Blutgruppen. Ein Emoji im gleichen Stil mit den Buchstaben CL steht für "Clear" und soll an die entsprechende Taste bei älteren Handys erinnern.

Kulturelle Hintergründe

Ein anderes Bild zeigt eine Art Platte, von der rote Wellen aufsteigen. Was an einen dampfenden Teller oder eine Herzplatte erinnert, ist eigentlich ein Symbol für ein Onsen – die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle beziehungsweise ein Thermalbad. Ganz allgemein finden sich viele Referenzen auf japanische Traditionen und Bräuche unter den Emojis. Immerhin wurden sie vom japanischen Telekomkonzern Docomo Ende der 1990er-Jahre eingeführt – Smileys und Emoticons gab es schon früher.

Ein weiteres Beispiel dafür ist die stilisierte weiße Blume mit roter Umrandung inklusive japanischen Schriftzeichen. Sie steht laut Emojipedia bei Apple, Whatsapp und Facebook für "gut gemacht" – ein Stempel, den Lehrer beispielsweise für besonders gute Schularbeiten vergeben. Auf anderen Plattformen fehlen die Schriftzeichen, weshalb die Blume dort eher zum Valentinstag oder Muttertag verwendet wird – Anlässen, bei denen Liebe und Glück im Vordergrund stehen.

Gängig dürften den meisten Nutzern die Symbole der zwölf Tierkreiszeichen sein – zumindest wenn man das eine oder andere Mal ein Horoskop gelesen hat. Bei den Emojis gibt es noch ein 13. Symbol: Ophiuchus, den Schlangenträger, der von manchen als 13. Tierkreiszeichen angesehen wird.

Auf dem erwähnten Blog Emojipedia wird die Bedeutung aller Emojis erklärt. Hier sieht man auch, wie die Bilder auf anderen Plattformen angezeigt werden. Wer gerne Emojis verwendet, aber nicht in ein Fettnäpfchen treten möchte, kann hier nachschlagen. (br, 8.2.2020)