Vor 25 Jahren baute der Rechtsextreme Franz Fuchs eine Sprengfalle und stellte sie in der Nähe einer Roma-Siedlung beim burgenländischen Oberwart auf. Vier Männer aus der Siedlung starben. Neben ihren Leichen fand man den Spruch des Attentäters: "Roma zurück nach Indien!"

Später wurde als Urheber dieses und anderer (Brief-)Bombenanschläge der steirische Eigenbrötler Franz Fuchs ausgemacht und in einem wenig die Hintergründe erhellenden Prozess in Graz verurteilt. Fuchs, der sich bei seiner Festnahme beide Unterarme abgesprengt hatte, beging in der Zelle Selbstmord durch Erhängen.

Zum 25. Jahrestag des Bombenattentats fand in Oberwart eine Gedenkfeier statt.
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Was Franz Fuchs in seinen seitenlangen anonymen Bekennerbriefen über "Überfremdung", "Gutmenschen", "rabenschwarze Jüdinnen", die bajuwarische Besiedelung Österreichs im Frühmittelalter und die Rolle diverser "Flüchtlingshelfer" von sich gab, steht heute nicht viel anders in einschlägigen Hasspostings auf Politiker-Websites im Internet. Wobei die Frage immer noch ungelöst ist, ob Fuchs allein war oder ob er doch Unterstützer hatte. Beides ist möglich. Weder die Polizei noch die Politik noch die Justiz haben sich wahnsinnig angestrengt, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen.

Franz Fuchs war ein "Pionier". Seine Gedankenwelt ist heute in der Bevölkerung und in politischen Parteien weitverbreitet. Er hat nur seine Wahnideen zur letzten Konsequenz getrieben. (Hans Rauscher, 5.2.2020)