Wer gewinnt den "WoW"-Wettlauf?

Foto: Blizzard

Gespielt wird bis zu 16 Stunden pro Tag. Hunderttausende Fans sehen gespannt zu, wie 20 World of Warcraft-Spieler pro Gilde seit mehr als einer Woche beim "Race to World First" wetteifern. Es gilt herauszufinden, wer die beste Taktik für alle Bosse des MMOs kreiert und perfektioniert hat. Gespielt wird auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad namens "mythisch". Dieser ist anfangs immer ein gewisses Mysterium, da es kaum Spieler gibt, die zu dieser Härte vordringen. Dementsprechend wenig wird dieses Niveau von Blizzard getestet.

Seit dem 28. Jänner läuft "Race to Worlds First" bereits zum vierten Mal im Rahmen des neuen Addons "Battle for Azeroth". Das Event wird rund um die Uhr auf der Streamingplattform Twitch übertragen. Die Gilde "Method", die sowohl Veranstalter, als auch Teilnehmer ist, konnte schon mehrere "World-Firsts" auf ihr Konto verbuchen.

Ungerechter Wettkampf?

Die Serverzeiten variieren seit den Anfängen von WoW. Nordamerikanische Server werden dienstags mit den Updates bespielt. Mittwochs folgt Europa, donnerstags Asien. So konnten US-Gilden schon am 28. Jänner starten. Europäische Spieler, wie zum Beispiel die Gilde "Method", konnten immer erst einen Tag später beginnen. Auf den ersten Blick wirkt es so, als hätten US-Gilden einen Vorteil. Wer sich mit WoW beschäftigt weiß, dass die Raids selten gleich einwandfrei funktionieren. Die europäischen und asiatischen Nachzügler haben den Vorteil, dass sie sich eventuell die Taktiken ihrer Konkurrenten aneignen könnten.

Bugs sorgen für Stirnrunzeln

Einige Bugs – Spielfehler, die während des Rennens ausgebessert werden – sind erst während des Rennens entdeckt worden. Am 05.02.2020 wurde Boss N’Zoth nach mehr als 200 Versuchen auf 25% seiner maximalen Lebenspunkte gebracht. Complexity Limit (US) – Methods Hauptkonkurrent in der aktuellen Erweiterung – stand vor einem Boss, der sich nicht angreifen ließ. Ein Bug der während dieses Versuchs erstmals entdeckt wurde. Blizzard griff sofort ein, der Versuch war dennoch im Eimer. Zu erwähnen ist, dass 20 Spieler zehn bis zwölf Minuten mit vollster Konzentration und Perfektion spielen müssen, um so weit zu kommen.

N'Zoth der Verderber: letzter Boss des Schlachtzuges Ny'Alotha

Ein weiterer Kandidat für offiziellen E-Sport

Kommentatoren und Spieler fänden einen weltweit gleichen Schlachtzugsstart sehr interessant. Da Blizzard schon andere Aspekte von World of Warcraft, wie die "Arena-World Championship" – Spieler gegen Spieler in Dreier-Teams – oder die "Mythic-Dungeons International" – Teams von fünf Spielern messen sich weltweit, wer schneller die fünf-Mann-Instanzen bezwingt – zum E-Sport gemacht hat, wäre dies nicht undenkbar.

Die finale Phase ist angebrochen

Trotz der unterschiedlichen Zeiten, stehen gerade neun Gilden vor N’Zoth, dem finalen Endboss des Schlachtzuges: fünf europäische, drei asiatische und eine amerikanische Gilde. Insgesamt gilt es zwölf Bosse zu bezwingen. Wird "Method" oder "Complexity" Limit den Sieg holen, oder doch einer der anderen Gilden?

700 Versuche bei vorherigen Endboss

Uu’nat, der Endboss eines kleineren Raids, hat über 700 Versuche gebraucht, bis die Gilde Pieces (EU) den World First-Kill für sich beanspruchen konnte. Das Event begeistert weltweit hunderttausende Zuseher. Allein auf dem Stream von "Method" sind es immer wieder zwischen 30.000-60.000 Zuseher.

Update – 7.2.2020

Complexity Limit (US) besiegt als erste Gilde alle Bosse im neuesten Raid. Am 06.02.2020 um 22:15 ging N'Zoth der Verderber zu Boden. Der erste Platz ist somit vergeben.(Konstantin Emminger, 06.02.2020)