Bereits wegen den andauernden Protesten in Hong Kong sagten internationale Galerien im Vorfeld ihre Teilnahme ab. Die rasante Verbreitung des Coronavirus bedeutet nun das endgültige Aus für die Kunstmesse 2020.

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Wegen des neuen Coronavirus ist die "Art Basel Hong Kong", eine der renommiertesten Kunstmessen Asiens, abgesagt worden. Sie sollte mit rund 240 Ausstellern vom 19. bis 21. März stattfinden. Verschiedene Faktoren, die "alle eine Folge der Verbreitung des Coronavirus" seien, hätten zu der Entscheidung geführt, teilte der Veranstalter MCH Group mit.

Darunter sei die Sorge um die Gesundheit und Sicherheit der an der Messe Beschäftigten und der Besucherinnen und Besucher. Auch die "großen logistischen Herausforderungen" beim Transport der Kunstwerke und beim Aufbau der Messe spielten eine Rolle. Hinzu kämen die zunehmenden Schwierigkeiten im internationalen Reiseverkehr.

Keine andere Möglichkeit

"Der Entscheid, die 'Art Basel Hong Kong' abzusagen, war für uns sehr schwierig", sagte Bernd Stadlwieser, CEO der MCH Group, laut Mitteilung. "Wir haben alle möglichen Optionen geprüft – einschließlich einer Verschiebung der Messe – sowie Ratschläge und Perspektiven von vielen Galeristen, Partnern und externen Experten eingeholt. Wir haben heute jedoch keine andere Möglichkeit als die Messe abzusagen." Die nächste Ausgabe der Art Basel in Hongkong soll vom 25. bis 27. März 2021 stattfinden.

Auch kein chinesisches Neujahrskonzert in Berlin

Die "Art Basel Hong Kong" wurde 2013 ins Leben gerufen. Sie ist die Asien-Ausgabe der Art Basel, der bedeutendsten Kunstmesse der Welt. Einen weiteren Ableger für den nordamerikanischen Markt gibt es in Miami Beach. Für Hongkong seien 241 Galerien ausgewählt worden, davon die Hälfte aus Asien und der Asien-Pazifik-Region, hatte die Messe im vergangenen Oktober mitgeteilt. Auch bedeutende Galerien aus Europa und den USA waren angekündigt. Im vergangenen Jahr hatte die Art Basel in Hongkong nach Messeangaben 88.000 Besucher.

Der Coronavirus-Ausbruch wirkt sich mittlerweile auch ein Stück weit auf das kulturelle Angebot in Europa aus: So musste das für den 19. Februar in Berlin geplante chinesische Neujahrskonzert "National Treasures" der chinesischen Nationaloper abgesagt werden. Das Chinese Orchestra of China National Opera & Dance Drama Theater dürfe nicht ausreisen, hieß es beim Veranstalter am Donnerstag in Berlin. (APA, 7.2.2020)