Begehrter Schauplatz von Verbrechen: das schöne Cornwall in England.

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"Maisie, Mord und Meer" startete Mitte Februar. Worum geht es in der neuen Hörbuchserie?

Lisa Bitzer: Es geht um die Londoner Journalistin Maisie, die ihren Job aufgeben muss, weil sie einem Informanten vertraut und dem britischen Königshaus einen falschen Skandal angedichtet hat. Zur Strafe wird sie nach Cornwall versetzt, wo sie schnell in eine Mordermittlung nach der anderen stolpert.

Was ist das Besondere an Ihrer Hauptfigur?

Bitzer: Wir mögen an Maisie, dass sie forsch ist, sehr humorvoll und als Journalistin auch über reichlich Intuition verfügt. Sie ist eine von den Frauen, von denen man sich eine Scheibe abschneiden könnte. Ihre Karriere ist aus, sie wird ans Ende des Landes versetzt, und auch in der Liebe hat sie vorerst kein Glück. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen.

Sie sagen "wir mögen", denn die Serie wird nicht von Ihnen alleine, sondern gleich von einer vierköpfigen Autorengemeinschaft geschrieben.

Bitzer: Ja, hinter dem Pseudonym Fiona Wilder stecken mehrere Autoren: Katharina Schendel, Bettina Brömme, Björn Berenz und meine Wenigkeit. Ich bin ja schon lange im Verlagswesen, aber so was Tolles habe ich noch selten gemacht! Es ist sehr beflügelnd, nicht allein vor sich hin zu schreiben. So gerät man auch erst gar nicht in gedankliche Sackgassen.

Wie kann man sich die Arbeitsweise vorstellen?

Bitzer: Bei unserem ersten Treffen haben wir verschiedene Ermittlungssettings entwickelt, diese wurden von Audible dann an der potenziellen Hörerschaft getestet. Zu dem beliebtesten Plot haben wir dann ein komplettes Serienuniversum mit Charakteren und Schauplatz entwickelt und die ersten Fälle durchkonzipiert. Dann haben wir die Folgen untereinander aufgeteilt und jeweils geschrieben.

Wie garantiert man, dass die Serie trotzdem eine einheitliche Sprache hat?

Bitzer: Die haben wir uns sozusagen antrainiert. Wir haben uns etwa darauf verständigt, wie lang die Sätze sind, welchen Humor die Figuren haben und welche wichtigen Wörter und Beschreibungen regelmäßig vorkommen. Außerdem lesen wir unsere Manuskripte gegen und redigieren uns, bevor die Texte zu einer Außenredakteurin gehen, die alles noch einmal prüft. Da wir quer über ganz Deutschland verteilt sind, halten wir abseits der persönlichen Treffen Skype-Sessions ab oder telefonieren.

Sie haben ein gemeinsames Pseudonym für diese Serie – Fiona Wilder. Warum ist das wichtig?

Bitzer: Um eine Serie zu etablieren, ist es essenziell, einen Autorennamen zu haben. Dieser soll auch ein bestimmtes Qualitätsmerkmal sein, also wie ein Markenname funktionieren. Das ist ein bisschen wie bei James Bond. Die Bücher oder auch die Drehbücher wurden nicht alle von Ian Fleming geschrieben, aber man weiß, was von einem Bond zu erwarten ist.

Und warum gerade Fiona Wilder?

Bitzer: Die Serie spielt in Cornwall, und ein britischer Name verleiht die nötige Authentizität. Natürlich hätte das Pseudonym auch "Franziska Wildmann" sein können, aber von diesem Namen erwartet man einfach etwas anderes.

Apropos Cornwall – waren Sie selbst schon vor Ort?

Bitzer: Nein, leider nicht. Aber ich besitze jeden Reiseführer, den es darüber gibt, habe zahlreiche Dokumentationen gesehen, und dank Google Maps kann ich jede Straße quasi persönlich entlang gehen. Der nächste Urlaub wird wohl dennoch dorthin führen.