Ein Auftragsmord im Rotlicht-Milieu erschüttert den Hamburger Kiez. Während der Ermittlungen trifft Thorsten Falke auf einen alten Bekannten, das Kiez-Urgestein Michael Lübke, und wird mit seiner eigenen St. Pauli-Vergangenheit als jugendlicher Türsteher konfrontiert. Kollegin Julia Grosz ist angesichts von Prostitution und modernem Menschenhandel jede nostalgische Kiez-Verbundenheit fremd. Gemeinsam jagen sie den Auftragsmörder und seine Hintermänner, bevor der schwelende Krieg im Rotlicht-Milieu eskaliert. Dabei entpuppt sich Falkes alter Freund und Mentor Lübke mehr und mehr als trickreicher Gegenspieler.

"Menschenhandel, Bandenkriege, mafiöse Strukturen: Autor Georg Lippert und Regisseurin Mia Spengler packen viel rein in diesen Fall, sie räumen vor allem mit oft verklärten Klischees über St. Pauli auf. Und wir erfahren, was es mit Falkes Leidenschaft für Milch auf sich hat. Danke dafür!", zeigt sich Astrid Ebenführer vom STANDARD insgesamt recht angetan.

Foto: ORF/ARD/Christine Schroeder

"Der Tatort zeigt: Die Reeperbahn ist zum Ballermann geworden. Er erliegt aber – das ist seine Qualität – nie der Gefahr, den Weichzeichner über die Vergangenheit zu legen. Damals gab es zwar noch nicht diese Megapuffs mit den abwaschbaren Böden, damals gab es Spelunken und Kaschemmen und sogenannte Etablissements, in denen Plüschherzchen bereitlagen. Aber ein heftiges Business war das Ganze natürlich schon immer. Die Heile Meile gab es nie, eben auch damals nicht, als sie noch in deutscher Hand war", analysiert Holger Gertz von suedeutsche.de.

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"Eine Gefühlsballade", sah Daniele Muscionico von nzz.ch. Das Drehbuch des Österreichers Georg Lippert hält er für "clever". "Das Team um die Regisseurin inszeniert die Welt der Sauftouristen, Nutten und Luden in authentischen Kulissen. Das Licht ist schmutzig. Es scheint vorteilhaft, wenn die gepflegte Gesellschaft mit ihren Weltrettungsplänen ins Spiel kommt; doch zwei, drei Einstellungen später zerschlägt sich das simple Freund-Feind-Schema."

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"Die Reeperbahn ist ein Freizeitpark. Und wer wissen will, wie furchtbar das ist, schaue sich ,Die goldene Zeit' an. Einen ,Tatort"' der von der Gegenwart handelt und davon, wie Gespenster von damals in ihr zugrunde gehen". schreibt Elmar Krekeler von welt. de.

Und wie sehen Sie den neuen "Tatort" aus Dortmund? Hier im Forum ist Platz für Ihren Befund:

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