Mettere il finocchio fra le mele, einen Fenchel zu den Äpfeln geben, heißt ein italienisches Sprichwort. Ob Menschen, Situationen oder Aromen – gerade das vermeintlich Ungleiche ergibt oft eine großartige Kombination. Genauso wie bei diesem Fenchelsalat. 

Einen Fenchel zu den Äpfeln geben – und noch mehr

In Italien wird die Kombination von Äpfeln und Fenchel sehr geschätzt. Dieser Salat wird meist als Beilage zu Fleisch gegessen. Er schmeckt aber auch als Antipasti. Und diese Aromen spielen dabei alle zusammen: intensiver Fenchel, süße Äpfel, knackige Nüsse und als Bindeglied die milde Säure einer cedro, einer dickschaligen Zitronatzitrone (Zeder). Wer mag, verleiht dem Salat mit etwas Chili noch pikante Schärfe.

Foto: Alessandra Dorigato

Die gesunde Knolle

Fenchel ist kalorienarm und reich an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Er schmeichelt dem Magen und unterstützt die Verdauung. Zudem löst er, besonders ein Tee aus den Samen, Krämpfe und fördert bei stillenden Müttern die Milchproduktion. Nicht nur italienische Frauen nutzen seit Jahrhunderten die wohltuenden Eigenschaften des Fenchels. Aber das alte Gemüse und Hausmittel hat auch dunkle Kapitel in seiner Geschichte.

Von Betrügern und Verfolgten

Das starke Aroma der Fenchelsamen kann schlechte Gerüche und Geschmäcker überdecken. Das nutzten schon die Wirte im alten Rom, um fast verdorbene Speisen noch an die Bürger zu bringen. Infinocchiare bedeutet daher nichts anders als "betrügen". Und finocchio bezeichnet in Italien auch einen homosexuellen Mann. Wahrscheinlich ein Überbleibsel aus der finstersten Inquisitionszeit: Homosexualität wurde damals mit dem Scheiterhaufen bestraft. Reichlich Fenchelsamen sollten den Gestank erträglich machen.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 4 Personen)

  • 2 junge Fenchelknollen
  • 2 Äpfel
  • 1 Zeder (Zitronatzitrone)
  • 50 g Nüsse (Pinienkerne oder Walnüsse)
  • Salz
  • Olivenöl

Nach Belieben

  • ¼ Chilischote
  • Tropea-Zwiebel 

Zubereitung

In einer Pfanne die Nüsse ohne Fett, aber mit einer Prise Salz goldbraun rösten. Die Nüsse auf einem Teller auskühlen lassen. Für den Crunchy-Effekt können Sie Walnüsse auch mit etwas Zucker karamellisieren. 

Zitrone, Fenchel und Äpfel waschen. Fenchel eventuell dünn schälen, Strunk entfernen und wie die Äpfel in mundgerechte Scheiben schneiden. Eine halbe Zitronatzitrone entsaften. Die andere Hälfte inklusive der essbaren Schale und weißen Innenhaut in feine Streifen schneiden. Zitronatzitrone, Fenchel und Äpfel in einer Schüssel mischen und mit Zitronensaft, Salz und Olivenöl marinieren. Mit den Nüssen garniert servieren. 

Tipps: Haben Sie keine Zitronatzitrone zur Hand, können Sie auch Zitrone oder Limette verwenden - am besten unbehandelte Früchte. Neben dem Saft wird etwas Schale in die Marinade gerieben. Wenn Sie Zwiebel mögen, geben Sie einige fein geschnittenen Scheiben mit in den Salat. Am besten schmecken süße rote oder violette, zum Beispiel Tropea-Zwiebel.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Spaghetti, Olivenöl, Knoblauch – das ist das Grundgerüst eines so simplen wie schmackhaften Gerichts, das sizilianische Fuhrleute einst populär gemacht haben und das für eine spezielle Kunst der italienischen Küche steht: nämlich aus wenig etwas Besonderes zu machen. Das Rezept der Spaghetti nach Fuhrmannsart finden Sie auf AModoMio. (Alessandra Dorigato, 11.2.2020)

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