Alessandro Volta war ein patenter Bursche. Er erkannte um 1800, dass bei Luigi Galvanis Frosch-Muskelzuck-Experimenten elektrische Spannung eine Rolle spielte, seine Untersuchungen führten ihn bekanntlich dann zur Erfindung der Batterie – und sein Name wurde zur Maßeinheit für elektrische Spannung.

Spannend an Bord im bisher gewohnten Ausmaß von zwölf Volt geht es zu Ehren Alessandros und zwecks Verbrauchsoptimierung im Cinquecento und Panda zu, Fiats Säulen, beide nicht mehr die allerjüngsten, aber anhaltend erfolgreich – allerdings kommen folgende Kernkomponenten zur milden Mildhybridisierung dazu: RSG (riemengetriebener Starter-Generator; 3,6 kW) und Lithium-Ionen-Batterie (Kapazität: 0,148 kWh; unterm Fahrersitz verbaut).

Die exklusive Farbe für die Mildhybride 500 und Panda nennt sich Taugrün, taufrisch fährt der entsprechende 500 sogleich, der Panda im März vor.
Foto: Fiat

Koloristischer Wink

Dieses Technologiepaket unterstützt einen 70-PS-Dreizylinder-Benziner der neuesten, der Firefly-Motorengeneration (Getriebe: 6-Gang-Schaltung), von außen erkennbar sind die Ökofiats am Heck-Schriftzug "Hybrid" und an der Karosseriefarbe Taugrün, kleiner koloristischer Wink mit dem Zaunpfahl, und die taufrischen Kleinen starten in Österreich sogleich (500) und im März (Panda).

Der RSG rekuperiert einerseits beim Bremsen und im Schubbetrieb, unterstützt den Verbrenner andererseits beim Beschleunigen, und dank seiner energiesammelnden Hilfe geht der Otto beim Ausrollen schon ab 30 km/h in die künstlerische Pause – die Dame oder der Herr am Steuer wird dabei via Schaltpunktanzeige ersucht, den Leerlauf einzulegen, womit wir beim Segeln wären; mit ein bisserl Augenzwinkern halt, schließlich sind wir hier in Italien.

Ungewöhnlich der Segelmodus: Da wird man per Schaltpunktanzeige ersucht, den Leerlauf einzulegen. Heuer kommt übrigens auch noch der rein elektrische 500er!
Foto: Fiat

Fiat spricht von deutlicher CO2-Ersparnis, der WLTP-Verbrauchsschnitt des 500 liegt bei 5,3 l / 100 km (CO2: 119 g/km), der des Panda bei 5,6 (CO2: 126), und da beim 500 nur ein Prozent NoVA anfällt, beim Panda zwei, kommen beide Mildhybride vergleichsweise günstig. Preise – 500 Hybrid: 15.390 bis 18.790 €, 500 Cabrio Hybrid: 18.290 bis 21.690 €, Panda Hybrid: 15.390 bis 17.590 € – und nein, den Allradler gibt es nicht in mild.

Warum aber nur die üblichen 12 Volt, wo der Großteil der Konkurrenz längst mit 48-V-Bordnetzkomponenten arbeitet? Auch der Masse wegen, argumentiert Fiat – 48 Volt hieße "signifikant mehr Gewicht", und man wollte im Gesamtpaket gegenüber dem 4-Zylinder leichter werden. Wie sie sich fährt, die "Alessandro Volta"-Edition? Zuckt nicht wie ein Frosch, gibt sich auffällig unauffällig – bis aufs Segeln im Leerlauf. (Andreas Stockinger, 18.02.2020)