Der Likör aus Dotter, Alkohol, Zucker und Obers erlangte zuletzt 1995 in Hermes Phettbergs "Nette Leit Show" eine gewisse Prominenz, lautete doch seine Begrüßungsfrage an Gäste wie Marcel Prawy, Elizabeth T. Spira oder Hermann Nitsch: Frucade oder Eierlikör?
Ich mag den pickigen, dickflüssigen Advocaat – wie er auch genannt wird – nicht. Daher hat mich das Rezept aus "Das Beste von den burgenländischen Hochzeitsbäckerinnen", in dem ein Viertel Eierlikör verbacken wird, sehr angesprochen, war es doch eine gute Möglichkeit, den vorrätigen Likör zu verwerten. Und Ostern ist ja auch eine der traditionellen Gelegenheiten, um Eierlikör zu servieren.
Die Rezepte der Burgenländerinnen zeichnen sich dadurch aus, dass sie erprobt und praxistauglich sind. Es wird weder an Butter noch an Backpulver gespart, und wer sich daran hält, wird einen perfekten Gugelhupf aus dem Rohr ziehen. Wer gerne an Rezepten herumexperimentiert, kann da und dort was einsparen. Aber ein Diätessen wird der Gugelhupf auch mit weniger Zucker nicht.
Für eine gängige Gugelhupfform benötigt man: 5 Eier, 250 g Butter – beides zimmerwarm, 250 g Staubzucker, 1 Pkg Vanillezucker, 250 g griffiges Weizenmehl, 1 Pkg Backpulver, 200 g geriebene Nüsse, 250 ml Eierlikör. Butter und Mehl für die Form, Staubzucker zum Bestäuben.
Das Rezept als PDF zum Ausdrucken:

Die Eier trennen.
Die weiche Butter gemeinsam mit dem Staub- und dem Vanillezucker schaumig schlagen, nach und nach die Dotter dazurühren.

Die Gugelhupfform mit Butter befetten und mit Mehl bestäuben.

Das Eiklar mit einer Prise Salz zu einem festen Schnee schlagen.
Die Nüsse fein reiben.
In die Buttermasse nun abwechselnd das mit Backpulver versiebte Mehl, die Nüsse und den Eierlikör einrühren.
Zum Schluss den Eischnee unterheben.
Die Masse in die eingefettete und bemehlte Gugelhupfform füllen.
Bei 175 Grad mit Ober-/Unterhitze circa 50 Minuten backen.
Aus der Form stürzen und noch warm mit Staubzucker bestreuen.
Auskühlen lassen und servieren.
Frohe Ostern! (Helga Gartner, 8.4.2020)