Aber wo stehen wir jetzt? Sinnvoll zur Ressourcenschonung sind möglichst kleine schlanke zweckmäßige Elektroautos. Die Hersteller drängen aber eher mit großen Autos in den Markt.

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Die frühen Elektroautos folgten der Logik, dass sie aufgrund der stark eingeschränkten Möglichkeiten, Energie zu speichern, auch klein, schwach und langsam zu sein hätten. So konnte in unserer Leistungsgesellschaft aus dieser Idee vom E-Auto nix werden. Es war dann wohl Elon Musks zündende Idee, diese Gewichtsspirale im Kopf der Menschen umzudrehen: Man müsste bloß genügend Batterien einbauen, und schon wäre da ein begehrenswertes Vehikel, für das die Leute bereit wären, viel Geld auszugeben, um die große Batterien zu bezahlen.

Aber wo stehen wir jetzt? Sinnvoll zur Ressourcenschonung sind möglichst kleine schlanke zweckmäßige Elektroautos. Die Hersteller drängen aber eher mit großen Autos in den Markt. Der "Modulare Elektrobaukasten" von Volkswagen hat mit einem Kleinwagen überhaupt nichts zu tun, ist eher für Dimensionen jenseits des Golf gedacht.

Gesellschaftliche Veränderungen notwendig

Dass die VW-Gruppe die Kleinwagen auf Basis des Up jetzt noch einmal elektrisch neu auflegt, wirkt wie eine Verlegenheitsgeste. Dass es den Smart künftig nur noch elektrisch gibt, hat ihn wenigstens vorläufig vor der gänzlichen Einstellung gerettet. Dass der Renault Twingo nun auch elektrisch kommt, ist eigentlich längst überfällig.

Dafür, dass der elektrische Kleinwagen zum Trend wird, sind wohl noch ein paar gesellschaftliche Veränderungen notwendig. Honda könnte dereinst als jener Autohersteller in die Geschichte eingehen, der mit dem Honda e diesen Trend konsequent begründet hat. Auch wenn so eine Pionierrolle nicht unbedingt einfach ist. (Rudolf Skarics, 10.02.2020)