Elon Musk attackiert Facebook: "Löscht es. Es ist lahm."

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Die Kritik an Facebook reißt nicht ab. Nachdem vergangene Woche der US-Schriftsteller Stephen King das soziale Netzwerk wegen der "Flut an Falschinformationen" verlassen hat, legten am Wochenende zwei weitere Prominente nach.

Cohen vs. Facebook

So schoss zunächst Sacha Baron Cohen gegen Facebook-CEO Marc Zuckerberg. Angelehnt an aktuelle Nutzerzahlen des sozialen Netzwerks, nämlich 2,5 Milliarden, schrieb der britische Schauspieler auf Twitter: "Es entscheidet auch nicht eine Person über die Wasserverteilung für 2,5 Milliarden Menschen. Wir lassen auch nicht zu, dass eine Person für 2,5 Milliarden Menschen den Stromzugang kontrolliert. Warum lassen wir einen Menschen kontrollieren, welche Information 2,5 Milliarden Menschen sehen?", fragte Cohen. Facebook müsse daher dringend unter politische Kontrolle gestellt werden, nicht von einem Imperator regiert werden. Dazu postete der 48-Jährige eine Fotomontage, die Zuckerberg als klassischen römischen Herrscher zeigt.

Musk vs. Facebook

Der Beitrag ergatterte beinahe 50.000 Likes – und auch den Kommentar eines anderen Prominenten. Tesla-Chef Elon Musk ließ anklingen, dass er die Sache ähnlich wie Cohen sieht. So forderte er die Nutzer per Hashtag dazu auf, ihre Facebook-Konten zu löschen. Die Begründung fiel kurz und bündig aus: "Es ist uncool."

Regelmäßige Kritik

Facebook steht immer heftiger unter dem Druck, die Flut an Falschinformationen zu regulieren. Mitte Jänner hatte das Netzwerk kundgetan, nachweislich falsche Beiträge von Politikern auf der Plattform zu lassen, um sich nicht in den politischen Prozess einzumischen. Zwar befürworte man gesetzliche Regeln für politische Werbung, diese müssten aber von der Politik festgelegt werden.

Kritiker monierten, dass Facebook auch aus eigenem Bestreben die Regeln verschärfen könnte, gerade im Jahr der US-Präsidentenwahl.

Cohen II vs. Facebook

Cohen hatte Facebook bereits im November als "größte Propagandamaschine der Geschichte" bezeichnet und scharf attackiert. Hätte es in den 1930er-Jahren schon Facebook gegeben, hätte Adolf Hitler dort problemlos antisemitische Werbeanzeigen schalten können: Mit diesem drastischen Beispiel kritisierte Cohen den Konzern für seinen Umgang mit politischer Werbung. "Solange du bezahlst, wird Facebook alle politischen Anzeigen schalten, die du willst – auch wenn sie Lügen enthalten", sagte Cohen auf der Konferenz der Anti-Defamation League zum Thema Hassrede und Antisemitismus in New York. (red, 11.2.2020)