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Saalbach-Hinterglemm – Neuschnee und Verwehungen im oberen Bereich haben ein erstes Herren-Abfahrtstraining am Dienstag in Saalbach-Hinterglemm unmöglich gemacht. Der Niederschlag hörte kurz vor elf Uhr auf, die Arbeiten auf der Weltcupstrecke am Zwölferkogel laufen seit den Morgenstunden. Die Wetterprognosen für das geplante Training am Mittwoch und die Abfahrt am Donnerstag sind gut.

Das Sturmtief Sabine stattete auch Saalbach einen Besuch ab.
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Neuschnee und Verwehungen

Erst kurz vor sechs Uhr begann es in Saalbach-Hinterglemm zu schneien, innerhalb weniger Stunden kamen aber an die dreißig Zentimeter zusammen, mit Verwehungen im Startbereich war es ein knapper halber Meter. "Wegen der Menge und der Schneeverwehungen haben wir entschieden, alles mit Maschinen zu machen, ohne die Rennlinie kaputt zu machen. Unten ist der Schnee so nass, dass wir ihn einfräsen. Wir erwarten eine klare, kalte Nacht, dann wird es binden", sagte FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner.

Abfahrt und Super-G

"Es ist genau, was der Wetterbericht uns gemeldet hat. Wir waren bereit, jetzt haben wir viel Arbeit." Am Plan für die Woche mit Training am Mittwoch, Abfahrt am Donnerstag (12.45 Uhr) und Super-G am Freitag (11 Uhr, jeweils live ORF 1) ändert sich nichts. "Wir haben eine gute Chance, morgen ein Training zu machen. Auf Donnerstag hin wird es besser, da sind wir zuversichtlich. Im Winter schneit es nun mal, es ist eine Herausforderung, aber Saalbach hat ein starkes Team", weiß Waldner.

Die Saalbacher übernahmen die Rennen kurzfristig nach der Absage in China wegen des Ausbruchs des Coronavirus. "Die Piste war gestern rennfertig, an dem scheitert es nicht", versicherte Bartl Gensbichler, der Obmann des Skiclubs Saalbach Hinterglemm, Dienstagvormittag im Gespräch mit der APA. "Wir arbeiten mit 50, 60 Leuten, schaufeln, sind mit Fräsen und Maschinen drinnen. Wir sind zuversichtlich."

Pistenraupe im Einsatz, die Rennfahrer konnten am Dienstag allerdings nicht am Zwölferkogel abfahren.
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Fragezeichen hinter Sabine

Ob das Sturmtief Sabine Saalbach-Hinterglemm noch einen Besuch abstatten wird, blieb fraglich. Bereits am Montag wurden vorsichtshalber die Netze abgebaut, die Piste selbst nahm durch den böigen Wind keinen Schaden.

Gute Erinnerungen für Mayer

Zuletzt regulär im Weltcup-Programm war der WM-Ort von 1991 im Februar 2015, es waren die ersten Herren-Rennen seit Dezember 1999. Für Österreich lief das Comeback sehr erfreulich. Matthias Mayer kürte sich zum Doppelsieger, er gewann die Abfahrt vor Max Franz und Hannes Reichelt, Vincent Kriechmayr wurde Sechster. Im Super-G beherrschte der Kärntner vor dem Franzosen Adrien Theaux und dem Norweger Kjetil Jansrud die Konkurrenz.

Zuversicht

"Klar freut man sich immer auf ein Heimrennen. Ich glaube, wir sind auch gut aufgestellt nach den letzten Erfolgen, die wir im Speed-Bereich gehabt haben", blickt ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher der Veranstaltung vor Heimpublikum zuversichtlich entgegen. "Kitzbühel hat gezeigt, dass wir voll dabei sind. Matthias Mayer ist wieder gesund, der Vinc ist gut in Form, Max Franz kommt zurück. Ich glaube, wir sind relativ gut aufgestellt." (APA, red, 11.2.2020)

Das Programm:

Mittwoch, 12.45 Uhr: Abfahrtstraining

Donnerstag, 12.45 Uhr: Weltcup-Abfahrt (live ORF 1)

Freitag, 11.00 Uhr: Weltcup-Super-G (live ORF 1)

Weltcuprennen der Herren in Saalbach-Hinterglemm seit der WM 1991:

1994, 6. Jänner, Abfahrt: 1. Ed Podivinsky (CAN) – 2. Cary Mullen (CAN) – 3. Atle Skaardal (NOR). Weiter: 7. Patrick Ortlieb (AUT)

1998, 6. Jänner, Riesentorlauf: 1. Hermann Maier (AUT) – 2. Alberto Tomba (ITA) – 3. Rainer Salzgeber (AUT) – 4. Hans Knauß (AUT). Weiter: 7. Andreas Schifferer (AUT)

1999, 22. Dezember, Riesentorlauf: 1. Christian Mayer (AUT) – 2. Hermann Maier (AUT) – 3. Benjamin Raich (AUT) – 4. Michael von Grünigen (SUI) – 5. Andreas Schifferer (AUT)

2015, 21. Februar, Abfahrt: 1. Matthias Mayer (AUT) – 2. Max Franz (AUT) – 3. Hannes Reichelt (AUT)

2015, 22. Februar: Super-G: 1. Matthias Mayer (AUT) – 2. Adrien Theaux (FRA) – 3. Jetil Jansrud (NOR)

2018, 19. Dezember, Riesentorlauf: 1. Zan Kranjec (SLO) – 2. Loic Meillard (SUI) – 3. Mathieu Faivre (FRA). Weiter: 6. Marcel Hirscher (AUT)

2018, 20. Dezember, Slalom: 1. Marcel Hirscher (AUT) – 2. Loic Meillard (SUI) – 3. Henrik Kristoffersen (NOR) – 4. Manuel Feller (AUT) – 5. Michael Matt (AUT)