Das Geschäft der Zimmervermittlungsplattform Airbnb leidet unter dem Coronavirus in China.

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San Francisco – Die Zimmervermittlungsplattform Airbnb ist wegen deutlich höherer Kosten in den ersten neun Monaten 2019 ins Minus gerutscht. Unter dem Strich sei ein Verlust von 322 Millionen Dollar gestanden, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Im Vorjahr hatte das US-Unternehmen noch einen Gewinn von 200 Millionen Dollar verbucht.

Airbnb strebt nach früheren Angaben einen Börsengang "im Lauf des Jahres 2020" an. In seiner bisher letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2017 wurde das Unternehmen mit rund 31 Milliarden Dollar bewertet. Die jüngste interne Bewertung war jedoch deutlich geringer, sagte eine dem Unternehmen nahestehende Personen.

China wichtigster Wachstumsmarkt

Dem "Wall Street Journal" zufolge könnte sich der Börsengang jedoch wegen des Coronavirus verschieben. China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die Plattform. Das Airbnb-Geschäft in China ist um etwa 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, weil das Virus den Reiseverkehr unterbricht und die Buchungen in einigen Städten ausgesetzt wurden. Das Unternehmen könnte mit dem Börsengang warten, bis sich die Auswirkungen des Virus stabilisiert haben. Ein Gang auf das Börsenparkett sei im dritten Quartal oder später wahrscheinlich, schreibt das Blatt.

Keine Detailinformationen

Das Unternehmen muss keine Finanzinformationen offenlegen, weil es sich in Privatbesitz befindet. Im vergangenen Jahr hieß es lediglich, Airbnb sei sowohl 2017 als auch 2018 "auf Ebitda-Basis profitabel". Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist eine weitverbreitete Leistungskennzahl. (Reuters, red, 12.2.2020)