Microsoft will beim nächsten "Konsolenkrieg" mit einer möglichst offenen Plattform punkten.

Foto: Microsoft

Exklusivtitel sollen zumindest bei der nächsten Xbox der Vergangenheit angehören. Vielmehr sollen Spiele sowohl für die Konsole als auch für Windows erscheinen. Was Phil Spencer, Leiter der Sparte Unterhaltungsprodukte bei Microsoft, bereits im Interview mit dem STANDARD sagte, wurde nun auch von Matt Booty bestätigt, dem Chef der Microsoft Game Studios. Games der hauseigenen Spieleschmieden sollen demnach für die Xbox Series X und den PC zeitgleich erscheinen. Zugleich sollen die kommenden Exklusivspiele mindestens ein Jahr für die neue, aber auch für die alte Generation erscheinen.

PlayStation

Leute sollen nicht ausgesperrt werden

In einem Interview mit Gamertag Radio verteidigte Spencer die Strategie nun, der Beobachter nachsagen, dass man dadurch von einem Umstieg abgehalten wird. "Wir wollen die beste Spielkonsole bieten und zugleich Entwicklern einzigartige Möglichkeiten geben, Content für die Plattform zu schaffen. Allerdings sollte es dabei nicht darum gehen, manche Leute auszusperren. Auch den Entwicklern geht es darum, möglichst viele Leute zu erreichen. Und ja, man muss in diesem Zusammenhang immer abwägen", sagte Spencer.

Menschen wollen plattformunabhängig spielen

Letztlich soll allerdings die Entscheidung bei den Entwicklern selbst liegen. Wenn diese etwa wünschen, ein Spiel nur für die Xbox Series X anzubieten, wird Microsoft der Spieleschmiede nicht im Weg stehen. "Ich werde sicher nicht diktieren, was Drittstudios machen. Allerdings sehen wir heute immer mehr, dass Gamer ein Spiel unabhängig von der Plattform mit ihren Freunden nutzen wollen. Menschen wollen einfach die größte Auswahl an Games haben und Entwickler zugleich die beste Technologie nutzen, die ihnen zur Verfügung steht", führte Spencer aus.

Wie wird Sony auf die Strategie reagieren?

Für den nächsten "Konsolenkrieg" verfolgt Microsoft also die Strategie, dass man eine möglichst offene Plattform bietet. Wie Sony darauf reagiert, wird sich weisen. Der japanische Konzern kann als klarer Gewinner der aktuellen Generation genannt werden. Die Playstation 4 verkaufte sich rund 110 Millionen Mal. Der Erfolg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Sony einfach die besseren Exklusivtitel im Angebot hatte. Microsoft ist aber auch teilweise selbst schuld. So wurde bei der Xbox One an den Wünschen der Spieler vorbeigearbeitet. Das soll laut Spencer nicht mehr passieren, da bei Microsoft der Gamer nun im Zentrum stehe.

Xbox

Was man bislang zur PS5 und Xbox Series X weiß

Sonys PS5 und Microsofts Xbox Series X erscheinen in der Weihnachtszeit 2020. Microsoft war bislang transparenter, was die nächste Spielkonsole angeht. So wurde bereits das Design des Spielgeräts enthüllt. Bei Sony kennt man bislang nur das Logo, die dazugehörige Website und das Aussehen der Entwicklerversion. Beide Konsolen eint, dass AMD als Hersteller für CPU und GPU fungiert und eine SSD verbaut wird. Die Hardware beider Geräte soll demnach stark genug für eine 4K-Auflösung und natives Raytracing sein. Wie viel die PS5 und Xbox Series X kosten, wurde noch nicht kommuniziert. Offenbar wollen sich die beiden Unternehmen aber gegenseitig unterbieten. (red, 12.2.2020)