Grafik: APA

Saalbach-Hinterglemm – Nach dem Gesetz der Serie kann der Sieger der Weltcup-Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm eigentlich nur Matthias Mayer heißen. So einfach ist das aber freilich nicht zu bewerkstelligen, auch wenn der Kärntner 2015 die bisher letzten Speedrennen im WM-Kandidaten-Ort für 2025 gewonnen hat. Der Schweizer Beat Feuz könnte den Gewinn der kleinen Kugel bereits fix machen, es folgen danach nur noch zwei Abfahrten.

Heimserie

Sieben Abfahrten sind geschlagen, zweimal siegte Feuz, zweimal der mittlerweile nach Kreuzbandriss fehlende Dominik Paris und zweimal der Deutsche Thomas Dreßen. In Kitzbühel schlug Mayer zu, der bei einem neuerlichen Erfolg vor Heimkulisse der vierte Doppelsieger in diesem Winter werden könnte. Bei den nachweihnachtlichen Rennen in Bormio starteten die Speedpiloten zudem eine Heimserie, hatten Pisten und Konkurrenz vor Heimpublikum jeweils im Griff. Zuletzt Dreßen in Garmisch, als Mayer wegen Grippe fehlte.

Matthias Mayer bei der Arbeit.
Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Der Kärntner ist wieder fit und will zumindest Rang zwei im Abfahrtsweltcup anpeilen. "Ich habe nicht nachgezählt. Aber Beat könnte in den nächsten Wochen sehr viel fix machen und das wird er auch, glaube ich", meinte Mayer. Feuz führt mit 520 Zählern, bei einem Sieg ist er – zum dritten Mal in Folge – vorzeitig Kugelgewinner, hinter ihm rittern Aleksander Aamodt Kilde (NOR/307), Dreßen (GER/306), Vincent Kriechmayr (304) und Mayer (300) um das Disziplinen-Podest.

Verkürzte Strecke

Im ersten und einzigen Training war die Geschwindigkeit nach dem Schneefall noch niedrig, zudem wechselten die Bedingungen stark, sodass die höheren Startnummern bei Sonnenschein noch vorne reinfuhren. Im Gegensatz zur Abfahrt 2015, als Mayer siegte, ist wegen neuer Liftstützen auch die Kurssetzung etwas anders. "Und damals war es eine sehr schnelle Abfahrt." Mayer erhoffte sich daher, dass von weiter oben gestartet und es noch spektakulärer wird. Die Organisatoren versuchen, zumindest einen Teil des Steilhangs noch zu präparieren und ein Minitraining Donnerstagfrüh einzuschieben – vom Originalstart wird es sich nicht ausgehen.

Feuz will die Serie der Heimrennen brechen, das werde aber schwierig, er schiebt Mayer die Topfavoritenrolle zu. "Vielleicht ist man daheim eine Portion extramotiviert oder extrakonzentriert. Es hat sich bis jetzt lustig ergeben. Vielleicht geht die Serie weiter, aber alle anderen Nationen werden etwas dagegen unternehmen", sagte der Schweizer. Champagner hat er keinen eingekühlt. "Das ist noch ein weiter Weg. Ein Sieg muss her, und das ist nicht einfach so schnell aus dem Arm gezaubert." Die Pistenverhältnisse seien nach Regen, Schnee und Wind schwierig. (APA, 12.2.2020)

Ergebnisse des Abfahrtstrainings der alpinen Ski-Herren am Mittwoch in Saalbach-Hinterglemm:

1. Ralph Weber (SUI) 1:26,43 Min.
2. Christian Walder (AUT) +0,39 Sek.
3. Christoph Krenn (AUT) 0,43

4. James Crawford (CAN) 0,52
5. Johannes Kröll (AUT) 0,60
6. Nicolas Raffort (FRA) 0,63
7. Sam Morse (USA) 0,78
8. Roy Piccard (FRA) 0,90
9. Maxence Muzaton (FRA) 0,95
10. Marco Odermatt (SUI) 0,96
Weiter:
17. Beat Feuz (SUI) 1,35
18. Ryan Cochran Siegle (USA) 1,38
21. ex aequo Aleksander Aamodt Kilde (NOR) und Thomas Dreßen (GER) je 1,60
31. Daniel Danklmaier 1,84
33. Vincent Kriechmayr 1,86
37. Matthias Mayer 2,04
38. Otmar Striedinger 2,13
51. Max Franz (alle AUT) 2,77

Anmerkung: Die Bedingungen wechselten stark, die vorderen Nummern (Topläufer) hatten leichten Schneefall und schlechte Sicht, die hinteren Sonnenschein.

Das Programm:

Donnerstag, 12.45 Uhr: Weltcup-Abfahrt (live ORF 1 und im STANDARD Liveticker)

Freitag, 11.00 Uhr: Weltcup-Super-G (live ORF 1)

Weltcuprennen der Herren in Saalbach-Hinterglemm seit der WM 1991:

1994, 6. Jänner, Abfahrt: 1. Ed Podivinsky (CAN) – 2. Cary Mullen (CAN) – 3. Atle Skaardal (NOR). Weiter: 7. Patrick Ortlieb (AUT)

1998, 6. Jänner, Riesentorlauf: 1. Hermann Maier (AUT) – 2. Alberto Tomba (ITA) – 3. Rainer Salzgeber (AUT) – 4. Hans Knauß (AUT). Weiter: 7. Andreas Schifferer (AUT)

1999, 22. Dezember, Riesentorlauf: 1. Christian Mayer (AUT) – 2. Hermann Maier (AUT) – 3. Benjamin Raich (AUT) – 4. Michael von Grünigen (SUI) – 5. Andreas Schifferer (AUT)

2015, 21. Februar, Abfahrt: 1. Matthias Mayer (AUT) – 2. Max Franz (AUT) – 3. Hannes Reichelt (AUT)

2015, 22. Februar: Super-G: 1. Matthias Mayer (AUT) – 2. Adrien Theaux (FRA) – 3. Jetil Jansrud (NOR)

2018, 19. Dezember, Riesentorlauf: 1. Zan Kranjec (SLO) – 2. Loic Meillard (SUI) – 3. Mathieu Faivre (FRA). Weiter: 6. Marcel Hirscher (AUT)

2018, 20. Dezember, Slalom: 1. Marcel Hirscher (AUT) – 2. Loic Meillard (SUI) – 3. Henrik Kristoffersen (NOR) – 4. Manuel Feller (AUT) – 5. Michael Matt (AUT)