Schloss Schönbrunn ist Pflicht für (fast) jeden Wien-Besucher. Wer eine Führung buchen will, kann dies in ausgewählten Hotels nun auch direkt beim Empfang tun.

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Wien – Get local heißt das Jungunternehmen aus der Schweiz – und der Name ist Programm. Nach Zürich und Basel wird Österreich zum ersten außerschweizerischen Testmarkt für eine Plattformlösung, die aktuell an die 40 Hotels in Wien mit lokalen touristischen Attraktionen wie Schloss Schönbrunn, den Vereinigten Bühnen Wien, Volkstheater oder Naturhistorischem Museum verknüpft und gemeinsam buchbar macht. Salzburg soll noch heuer folgen, sagt Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung, dem STANDARD.

Prodinger hat mit den Eigentümern von Get local ein Hälfte-Hälfte-Joint-Venture gegründet, das für die Expansion der Gruppe in Österreich, Deutschland und Südtirol zuständig ist. Neben Wien und Salzburg stehen unter anderen München und Berlin auf dem Programm.

Verlängerter Arm von Wien-Info

"Unsere Vision ist, die Hotellobby zum Ausgangspunkt und Treff für Touristen und Einheimische zu machen", sagt Reisenzahn. Auf die Bundeshauptstadt gemünzt könne man sagen, die Person hinter dem Empfang wird zu einer Art verlängertem Arm von Wien-Info.

Von dem System profitierten alle Beteiligten. Der Gast erspare sich eine Vielzahl an Wegen, weil die wichtigsten Attraktionen direkt im Hotel buchbar seien. Der Hotelier verdiene an Kommissionen und erspare sich Zettelwirtschaft, weil alle Transaktionen bargeldlos abgewickelt werden und am Schluss auf einer Rechnung aufscheinen. Zudem bestehe die Möglichkeit, Touristenströme zu steuern oder einzugreifen. "Wenn man feststellt, dass eine Touristenattraktion im November oder zu einem anderen Zeitpunkt aus welchen Gründen immer schlecht läuft, kann Wien-Tourismus einen speziellen Fokus darauf werfen", sagt Reisenzahn.

100 Hotels in Wien bis Ende 2020

Nach einer Aufbau- und Testphase im Vorjahr will man laut Reisenzahn heuer kräftig durchstarten und in Wien bis Ende des Jahres an die 100 Hotels sowie alle Attraktionen unter Vertrag haben.

Gegründet wurde die Concierge-Plattform für Hotelgäste vom Schweizer Stefan Neukom. Nach dem Start von Get local 2016 in Zürich und 2019 in Basel sollen neben Österreich und Deutschland heuer noch weitere Märkte in Europa erschlossen werden. Auch erste Destinationen in Amerika und Asien sollen hinzukommen. (Günther Strobl, 6.3.2020)