Bei Gimp werden gelöschte Bildbereiche unter Umständen nicht wirklich entfernt, sondern nur transparent.

Foto: Gimp/red

Wer Fotos mit dem populären Editor Gimp bearbeitet, sollte beim Löschen von Bildinhalten aufpassen. Denn die werden unter Umständen gar nicht wirklich entfernt, sondern nur transparent gemacht und können dann wiederhergestellt werden. Nutzer können damit versehentlich mehr Preis geben, als sie eigentlich vor hatten.

Alphakanal

Dieses Verhalten tritt dann auf, wenn in einem Bild ein Alphakanal enthalten ist, berichtet "Golem". Dieser beinhaltet Informationen zur Transparenz und wird für jedes Pixel als vierter Wert neben Rot, Grün und Blau gespeichert. Beim Löschen werden die Bildbereiche bei aktiviertem Alphakanal nicht entfernt, sondern nur unsichtbar. Wird ein Bild als PNG exportiert, können die entfernten Bildinformationen dann wieder sichtbar gemacht werden, indem der Alphakanal entfernt wird.

Das kann unangenehme Folgen haben. Etwa wenn man ein Foto auf sozialen Medien teilen möchte, auf dem sich unerwünschte Bildinhalte befinden. Das kann etwa eine Person sein oder auch private Daten wie die Wohnadresse. Der IT-Sicherheitsexperte Will Dormann von CERT/CC sieht darin ein Sicherheitsproblem. Diese Ansicht teilen die Entwickler von Gimp aber offenbar nicht – das Verhalten sei kein Fehler, sondern gewollt. Laut Bericht gibt es die Problematik bei anderen populären Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder Paint.net nicht. Ursprünglich berichtete Dormann, dass auch Apple Preview betroffen sei. Das stellte sich im Nachhinein jedoch als falsch heraus.

Lieber übermalen

Wer Bildbereiche in Fotos unkenntlich machen will, sollte bei Gimp daher besser nicht auf diese Methode zurückgreifen. Besser ist es, sie etwa durch schwarze Balken zu übermalen. Dann darf ein Foto allerdings nicht mehr mehreren Ebenen abgespeichert und exportiert werden. (red, 14.2.2020)