Der Salzburger O-Bus wäre ein zentraler Bestandteil einer eigenständigen Salzburger "Öffi"-Gesellschaft.

foto: salzburg ag

Als Landeshauptmann Wilfried Haslauer vor einigen Tagen en passant bei einem ÖVP-Funktionärstreffen angekündigt hat, Land und Stadt Salzburg planten, alle Verkehrsagenden aus der Salzburg AG auszugliedern und in einer eigenen Gesellschaft zusammenzulegen, gingen die Wogen hoch – vor allem weil die Belegschaft erst aus den Medien von dem Plan erfahren hatte.

Inzwischen hat Haslauer den schwarzen Betriebsrat beruhigen können, kommende Woche tritt das erste Mal das Steuerungsgremium zur Gesellschaftsgründung zusammen. In diesem sind Vertreter der ÖVP-Grüne-Neos-Landesregierung sowie ÖVP und SPÖ-Mitglieder der Stadtregierung. Zentrale Frage wird sein, wie man mit den 26,1 Prozent umgeht, die die oberösterreichische Energie AG an der Salzburg AG hält. Geschätzter Wert mindestens 260 Millionen Euro.

"Bad Bank" und Mönchsberggarage

Während die Energie AG nur Gespräche mit den Salzburgern bestätigt, sind die Salzburger auskunftsfreudiger. Haslauer-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) kann sich vorstellen, der Energie AG für ihre 26,1 Prozent Kraftwerksanteile der Salzburg AG zu überlassen.

Schellhorn verlangt auch, profitable Bereiche der Salzburg AG wie etwa touristische Verkehrsangebote mit in die Mobilitätsgesellschaft aufzunehmen. Diese dürfe keine "Bad Bank" werden. Politisch brisant ist die Forderung der Grünen, die Salzburger Parkgaragengesellschaft in die Mobilitätsgesellschaft zu bringen. Damit hoffen die Grünen, die 30 Millionen schwere Erweiterung der Mönchsberggarage zu verhindern. (Thomas Neuhold, 15.2.2020)