Es folgt ein Recap in Form einer ausführlichen Inhaltsangabe der Folge "Unbedingte Offenheit", es sind also SPOILER, SPOILER und vielleicht ein paar SPOILER enthalten.

Achtung: Kann Spuren von Spoilern enthalten!

Picard beamt sich mit feschem weißem Hut mitten in die Siedlung.
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Die Folge beginnt auf dem Planeten Vashti im Beta-Quadranten. Wieder sind wir 14 Jahre in die Vergangenheit gereist, diesmal in einem romulanischen Umsiedlungszentrum. Picard beamt sich mit feschem weißem Hut mitten in die Siedlung. Er sichert den Romulanern vor Ort die Unterstützung der Sternenflotte zu. Bei einer Begegnung mit einem Jungen wird uns die wahre Gefühlswelt Picards zum Thema Kinder offengelegt, die er aber nicht offen ausspricht – sie ist eine eher ablehnende. Trotzdem liest er dem Jungen abends aus dem mitgebrachten Exemplar von "Die drei Musketiere" vor, dazwischen wurden Spaß-Kämpfe der beiden mit Holzstäben hineingeschnitten. Während eines solchen Kampfes ruft Raffi an und berichtet von dem Angriff der Androiden. Wir sehen einen erschrockenen Picard. Er verlässt den Planeten und lässt den Jungen, der als Elnor eingeführt wird, zurück.

Wieder in der Gegenwart angekommen, beginnen wir dort, wo wir vergangene Folge aufgehört haben. Han So… – Chris Rios und Dr. Jurati unterhalten sich über die Leere des Weltraums. "Ich habe mal bei jemandem gewohnt, der Papierbücher gelesen hat", sagt Dr. Jurati zum wiederholten Mal in "Tragic sense of life" blätternden Rios, "der war von mir auch immer genervt" – es war ihr Vater. Raffi stürmt in den Raum und will wissen, welchen Umweg sie fliegen. Rios erklärt, dass Picard auf Vashti vorbeischauen will. Raffi: "Der kann sich nicht mal entschuldigen, ohne ein Raumschiff zu benutzen."

Schöne künstliche Welt

Holodeck-Time! Picard ist virtuell auf seinem Weingut und wird dabei vom "Gastfreundschaftshologramm"-Rios begleitet. Raffi betritt sichtlich wütend die Szenerie, also das nachgebaute Büro des Captains. Sie erklärt ihm, dass es eine absurde Idee sei, nach Vashti zu fliegen. Dr. Jurati und Rios treten ebenfalls ein. Rios erklärt der Gruppe, dass der Sektor rund um Vashti ein heißes Pflaster sei, ein sogenannter Kar Kantar soll dort alles im Griff haben. Als Dr. Jurati fragt, um was es eigentlich ginge, eröffnet ihm Raffi, dass Picard scheinbar einen Attentäter auf Vashti anheuern möchte. Picard berichtigt, es handele sich um romulanische Krieger-Nonnen, die Koat Milat. Jene, die wir auch bereits in der Anfangsszene gesehen haben. Picard erklärt, sie hätten damals unzählige romulanische Flüchtlinge verteilt, seien geschickte Kämpfer – und die gefürchtetsten Gegner des Tal Shiar. Außerdem befolgen sie den Weg der unbedingten Offenheit: die Vermittlung von Emotionen ohne irgendeinen Filter. Deswegen auch Picards "Hoserunterlassen" zu Beginn. Picard möchte zu dem Jungen von damals, Elnor. Auch wenn Raffi ihm gut zuredet: "Immer ein Ding der Unmöglichkeit nach dem anderen."

Holodeck-Time! Die ganze Crew ist im virtuellen Arbeitszimmer Picards versammelt.
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Zurück auf dem Borg-Würfel. Soji schaut sich die Verhör-Filmchen von Professor Ramdha an. Sie erzählt von Ganmadan, dem Tag der Auslöschung. "Dann sprengen die gefesselten Dämonen ihre Ketten und folgen dem Ruf der Zerstörerin", und die Kamera zoomt auf das verblüffte Gesicht Sojis.

Nicht willkommen

Die Crew um JL ist mittlerweile vor dem Planeten Vashti angekommen. Raffi eröffnet, dass die Sicherheitsvorkehrungen des Planeten es ihnen nicht gerade leicht machen werden, auf die Oberfläche zu gelangen. Als Picard sagt, sie sollen seinen Namen verwenden, um die Landeerlaubnis zu bekommen, antwortet Raffi, das hätten sie getan – von dem Namen Picard war man auf der Oberfläche nicht begeistert. Rios schlägt ein Geldgeschenk vor.

Picard beamt sich allein auf die Oberfläche. Dort angekommen, ist nichts mehr von der Gastfreundschaft zu erkennen, die dem Glatzenträger noch vor 14 Jahren entgegenschlug. Ein Schild an einer Bar, an dem "Nur Romulaner" geschrieben steht, bestätigt das nicht gerade subtil. Picard besucht die Nonnen. "Sie sind alt geworden, Admiral Picard." Autsch. Und dann, BÄM: Auftritt Elnor. Szenenwechsel.

Es ist schwierig

Soji untersucht Ramdha, Narek kommt hinzu. Sie reden über den Vorfall aus der dritten Folge. "Ihr hat nicht gefallen, was sie gesehen hat." "Mir gefällt, was ich sehe." Okay, wow. Schwups, schon sind die beiden in einer Borg-Bar. Soji vermutet, dass Narek Teil des Tal Shiar ist. Sie will wissen, was mit Ramdhas Schiff passiert ist. Narek sagt, er kenne vielleicht jemanden, der Zugang zu den dafür wichtigen Daten hat. Dann führt er sie zur Belüftungsrückführung. Getarnt als "Borg-Ritual" rutschen die beiden ohne Schuhe lauthals jubelnd und schreiend über den Gang, ehe sie sich gegenseitig verliebt in die Arme fallen. Puh. Warum Narek dabei Geräusche und Bewegungen wie ein Vogel macht, dürfte auch über die Serie hinaus ein Rätsel bleiben. Während der obligatorischen Rumschmuserei will Narek mehr über Soji erfahren, doch die wittert den Braten und verabschiedet sich mit einem gepflegten "Du kannst mich mal". Doch Narek ködert sie mit den Daten über Ramdhas Schiff, die ihr so wichtig sind.

Die beiden Turteltauben Narek und Soji sind auf dem Bildschirm zusammen kaum zu ertragen.
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Raffi und die Crew warten währenddessen auf ein Zeichen von Picard. Stattdessen bekommen sie mit, dass er erkannt wurde. Picard lehnt es ab, wieder auf das Schiff zu kommen. Zudem ist er überrascht (!), dass Elnor nicht Hals über Kopf froh ist, ihn zu sehen. Im Gegenteil, der romulanische Krieger ist stinksauer. Während Picard über die Vergangenheit und seine Fehler sinniert, teilt er seinen Plan mit, es allein mit dem Tal Shiar aufnehmen zu wollen. Der Vorschlag: Elnor als ausgebildeten Krieger mitnehmen.

Legolas, bist du es?

Der Captain erklärt Elnor seine Geschichte und sein Vorhaben. "Haben sie mich auch mal vermisst?", fragt Elnor. "Natürlich", antwortet Picard. Er glaubt ihm nicht. "Wieso brauchen Sie mich?", fragt Elnor. "Weil es mir nicht gelungen ist, die andere Schwester zu beschützen", oder noch besser gesagt: "Weil ich ein alter Mann bin und du noch jung und stark." Elnor ist aber nicht überzeugt und ist gekränkt, dass Picard erst zu ihm gekommen ist, als er einen Nutzen in ihm sah.

Von Anfang an eine schwierige Beziehung: Picard und sein Ziehsohn Elnor.
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Picard meldet sich zum Zurückbeamen an, das Fenster öffnet sich aber erst wieder in sieben Minuten. Solange spaziert der Captain in der Siedlung herum. Als er wieder an der Bar vorbeikommt, nimmt er das Schild ab, schmeißt es auf den Boden und geht darüber. "Seid gegrüßt", spricht er auf Rolumanisch in die Runde. Die Gäste sind davon gar nicht angetan. Ein ehemaliger romulanischer Senator, heute scheinbar von Beruf Schlimmer Finger, stellt Picard zur Rede. Er erzählt von den vielen Versprechungen, die Picards damals im Namen der Föderation gegeben, aber nie eingehalten hat. Er wirft Picard vor, die damalige Schwäche der Romulaner ausgenutzt zu haben. "Ich verspre…", "SIE VERSPRECHEN?" Nein, mit den Romulanern ist nicht gut Kirschen essen, Picard wird zum Duell mit dem Schwert gezwungen. Doch schon nach einem Schlag gibt der Captain auf, er will nicht kämpfen. Zum Glück taucht Elnor auf. "Bitte, Freund, wähle das Leben", warnt er die Romulaner vor. Doch als die nicht hören wollen, macht der Jungspund mit drei Schurken auf einmal kurzen Prozess. Kopf ab. Sehr beeindruckend. Samt Badass-Onliner zum Schluss ("Ich bedauere deine Wahl"). Von nun an folgt er Picard. Der Captain entschuldigt sich bei der Siedlung für seine und die Taten der Föderation.

Alte Zahlenspiele

Zurück auf dem Schiff nimmt sich Picard seinen neuen Schützling zur Brust und wirft ihm vor, die drei Romulaner ohne Grund in den Sand geschickt zu haben. "Wenn du dich meiner Sache verschreibst, dann sage ich dir, wann du kämpfst und wann du dich zurückhältst." Er wird der restlichen Crew vorgestellt. Raffi: "Ein Junge mit einem Stock", herrlich. Elnor eröffnet, warum er sich Picard angeschlossen hat – weil seine Mission aussichtslos erscheint.

Narek wird von seiner merkwürdigen Schwester geweckt. Er sagt ihr, er habe den "Samen des Zweifels" in Soji gesät und habe sie im Griff. Narissa sagt, das große Ziel sei es, die beiden Schwestern zu töten. Narek antwortet: "Ja, aber alle von denen!" Es gibt also noch mehr. Narissa hat weiterhin Zweifel an Narek – deswegen würgt sie ihn. Er gibt zu, sie sei "die Zerstörerin".

Picard und seine Crew werden vom bereits angekündigten Kar Kantar, der den Quadranten unter seiner Gewalt hat, angegriffen. Zusätzlich greift die planetare Verteidigung das Schiff an. Rios ruft ein weiteres Hologramm zur Hilfe, das die Geschütze übernimmt, lediglich Spanisch spricht und verkatert wirkt. Ein wendiges unbekanntes Schiff kommt der Crew zur Hilfe. Der kleine Flitzer wird getroffen, der Pilot bittet darum, auf die Brücke gebeamt zu werden. Es ist Seven of Nine. "Sie schulden mir ein Schiff, Picard".

Welcome Back! Seven of Nine auf der Brücke von Picards neuem Schiff.
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Anmerkungen:

  • Hurra, hurra: Damit haben wir auch die erste Folge von Urgestein Jonathan Frakes im Regiestuhl.
  • Die Liebesszenen zwischen Soji und Narek sind fast unerträglich.
  • Es scheint also noch mehr Androiden als die beiden Schwestern zu geben.
  • Erfrischendes Element ist und bleibt Dr. Jurati, auch wenn sie diese Folge etwas kurz kam.
  • Elnor verspricht großartige Arschtreterei.
  • Narek und Narissa scheinen WIRKLICH Geschwister zu sein.
  • Mit Seven of Nine betritt eine weitere Weggefährtin Picards die neue Brücke.
  • Weltraumschlachten von innen sehen immer noch so lächerlich aus wie damals – als würde man Gäste auf einer Achterbahn beobachten.
  • Weltraumschlachten von außen sehen hingegen besser aus, aber auch nicht wirklich gut. (Thorben Pollerhof, 15.02.2020)