Kashmir wird indischen Nutzern als Teil von Indien angezeigt. Der Rest der Welt sieht dort allerdings eine Region, um der ein Konflikt herrscht.

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Google Maps zeigt seinen Nutzern unterschiedliche Ländergrenzen an. Wie die Washington Post berichtet, wird etwa die Himalaya-Region Kashmir indischen Nutzern als Teil Indiens angezeigt. Der Rest der Welt sieht rund um das Gebiet eine gestrichelte Linie, was bedeutet, dass dieser Teil keinem Staat offiziell angehört. Pakistan und Indien kämpfen seit 70 Jahren um Kashmir. Die Gesamtfläche beläuft sich auf rund 222.000 Quadratkilometer. Der Konflikt geht bis ins Jahr 1819 zurück.

Lokale Gesetze müssen befolgt werden

Google erklärte gegenüber der Washington Post, dass es das Ziel der Firma wäre, eine möglichst genaue Karte zu bieten, die auf Bodendaten zurückzuführen sind. Zudem beruft man sich auf die Neutralität und weist darauf hin, dass man lokale Gesetze befolgen müsse. Google ist bei seinem Dienst nämlich auch vom Wohlwollen von lokalen Institutionen und Regierungen abhängig – so entstehen die unterschiedlichen Grenzen.

Washington Post

Krim wird zu Teil von Russland

Es gibt übrigens auch andere Fälle. In Südkorea stehen Nutzer statt dem Japanischen Meer etwa das Ost Meer. Russische User sehen die Krim als russisches Staatsgebiet, während ukrainische Nutzer eine umkämpfte Region genau dort sehen. Wenn man Google Maps in Marokko verwendet, verschwindet zuletzt die Markierung der westlichen Sahara-Region und deren Name.

Eigene Abteilung bei Google eingerichtet

Bei dem Kartendienst, der kürzlich 15 Jahre alt wurde und zum populärsten Dienst weltweit zählt, gibt es mittlerweile eine eigene Abteilung, die sich mit kritischen Ländergrenzen auseinandersetzt. Ein Mitarbeiter berichtet gegenüber dem Medium, dass es oftmals vorkommt, dass er plötzlich eine Grenze umzeichnen muss. Bei Apples Kartenservice Apple Maps wird übrigens genauso auf die Wünsche der Regierungen eingegangen. (red, 16.2.2020)