Rohani versichert, trotz "der wirtschaftlichen Bedingungen" weiterhin seine Versprechen einzulösen.

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Teheran – Angesichts der drohenden Niederlage seines Bündnisses bei der Parlamentswahl im Iran hat Präsident Hassan Rouhani Gerüchte über einen Rücktritt zurückgewiesen. "Die Idee zurückzutreten ist mir nie in den Sinn gekommen", sagte Rohani am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Teheran. Ein Amtsverzicht habe in seinen Augen "nicht viel Sinn".

Rohani war 2013 zum Präsidenten gewählt worden, vier Jahre später wurde er im Amt bestätigt. Seine Amtszeit endet kommendes Jahr. Gerüchten zufolge könnte er aber schon vorher zurücktreten. Bei der Parlamentswahl am Freitag droht Rohani für seine Bilanz abgestraft zu werden.

Zweimal angeboten

Rohani führte am Sonntag aus, dass er in der Vergangenheit zweimal seinen Rücktritt angeboten habe – einmal zwischen seinem ersten Wahlsieg und der Amtsübernahme und einmal während seiner zweiten Amtszeit. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, habe dies aber beide Male zurückgewiesen und ihm gesagt: "Ich wünsche, dass Sie bis zur letzten Minute dienen, und ich unterstütze diese Regierung."

Rohani versicherte, seine Regierung werde weiterhin ihre Versprechen einlösen trotz "der wirtschaftlichen Bedingungen und des Drucks des Feindes". Dem Bündnis aus moderaten und reformorientierten Politikern droht bei der Parlamentswahl allerdings eine Schlappe.

Iran in einer Rezession

Nicht zuletzt wegen des Rückzugs der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit Teheran und der daraufhin erfolgten Verschärfungen der US-Sanktionen steckt der Iran in einer schweren Rezession. Rohani wird daher vorgeworfen, seine Politik, die Islamische Republik gegenüber dem Westen zu öffnen, sei gescheitert. (APA, 17.2.2020)