Tokio – Fünf Monate vor den Olympischen Spielen wächst in Tokio die Sorge vor dem neuartigen Coronavirus. Der Marathon am 1. März in der Millionenmetropole wird in diesem Jahr kein Massenspektakel, die Organisatoren lassen wegen der Epidemie keine Amateure bei der Veranstaltung zu. Damit werden nur rund 200 Elite-Athleten beim Auftakt der World Marathon Majors teilnehmen – anstatt knapp 40.000 Sportler. Das bestätigte der Veranstalter am Montag. Für die ursprünglich geplanten 38.000 Startplätze gab es rund 300.000 Bewerber.

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38.000 Hobbyläufer dürfen nicht antreten in Tokio.
Foto: AP/Eugene Hoshiko

In Japan haben sich mittlerweile mindestens 60 Menschen mit dem Coronavirus aus China infiziert. Am Sonntag hatte die Regierung den Japanern daher dazu geraten, "nicht dringende und nicht unbedingt nötige Menschenansammlungen" fortan zu meiden.

Wegen der Ausbreitung hatte sogar der japanische Kaiserpalast die Feierlichkeiten zum Geburtstag von Kaiser Naruhito für den kommenden Sonntag abgesagt. Mittlerweile ist die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus in China auf über 1700 gestiegen.

Das Coronavirus beschäftigt die Olympia-Organisatoren immer stärker. "Wir sind extrem beunruhigt, dass die Ausbreitung der Epidemie das Interesse und den Enthusiasmus für die Spiele dämpfen könnte", hatte der Chef des Organisationskomitees der Spiele, Toshiro Muto, am Mittwoch gesagt. Er hoffe, dass das Virus "so schnell wie möglich ausgerottet werden kann".

Wegen der erwarteten Hitze in Tokio waren Ende des vergangenen Jahres die olympischen Geher- und Marathonwettbewerbe nach Sapporo verlegt worden. (sid, 17.2.2020)