The Comet Is Coming – The Afterlife

The Comet Is Coming mit dem Saxofonisten King Shabaka, dem Keyboarder Danalogue und dem Schlagzeuger Betamax wirkt, als würden die drei im Maschinenraum eines Raumschiffs werken. Das elektronische Pulsieren der Kompositionen auf The Afterlife (EP bei Universal) verbreitet epischen Charme, lebt von einem entschleunigten Dauerbrummen, in dem King Shabakas Saxofonriffs wie Botschaften an unbekannte Freunde im Weltraum wirken. Es gibt fast keine wilden instrumentalen Exaltationen. Dennoch atmet alles den modalen Musikgeist von John Coltrane – mit Mitteln der Gegenwart wiedererweckt.

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MythenEnsembleOrchestral – Titänli

Komponisten wissen, was sie tun, welche Instrumentierung sie wählen. Besonders Gustav Mahler. Hin und wieder ist es jedoch reizvoll, das symphonische Original neu zu befragen – wie es das MythenEnsembleOrchestral mit Dirigentin Graziella Contratto nun tat. 16 Instrumente interpretieren die 1. Symphonie von Mahler in der reduzierten Fassung von Klaus Simon. Und siehe da: Der dritte Satz ist erdig, gewinnt Unmittelbarkeit, alles wirkt kompakt und auf den Punkt gebracht. Der vierte Satz jedoch brauchte die volle symphonische Pracht und klingt etwas zu pointiert. Am Ensemble liegt es nicht.

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Expressway Sketches – Surfin’ The Day

Es klingt ein bisschen wie der Soundtrack zu Quentin Tarantinos Film Once Upon a Time in Hollywood. Dann wieder drängt sich der Verdacht auf, Expressway Sketches würde einen frühen Bond-Song kreieren wollen. Hin und wieder kommt auch die Vermutung zum Zug, Tom Waits würde bald erscheinen, um seine Stimme zu erheben. Kurzum: Surfin’ the Day, Lovin’ the Night’ ist eine reizvoll nostalgische Stilreise geworden, auf der es diskret köchelt. Tobias Hoffmann (git), Benjamin Schaefer (keyb), Lukas Kranzelbinder (b) und Max Andrzejewski (dr) geben sich originell und romantisch alten Zeiten hin. (toš, 18.2.2020)

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