Autoreifen beeinflussen den Rollwiderstand der Fahrzeuge nicht unerheblich – und damit deren Kraftstoffverbrauch. Außerdem ist Reifengummi ein Produkt von hohem Energieinhalt und mitunter nicht gerade harmloser chemischer Zusammensetzung. Reifenabrieb und Inhaltsstoffe geraten bei Benutzung und Recycling in die Umwelt.

Die Verbrauchsunterschiede je nach Fabrikat liegen bei Reifentests üblicherweise in einer Größenordnung von fünf Prozent, manchmal auch darüber. Das kann im Testverbrauch durchaus 0,5 l / 100 km ausmachen. Die Hoffnung, Elektroautos würden besonders energiesparende Reifen bekommen, um ihre Reichweite zu erhöhen, hat sich in der bisherigen Praxis nicht bestätigt. Hier wäre einiges an Verbrauchseinsparung und Reichweite zu holen. Zum Beispiel wenn Reifen nicht auf Geschwindigkeiten ausgelegt werden (müssen), die ohnehin nicht gefahren werden (dürfen).

Belastung der Klimabilanz

Heikel auch das Recycling: Bis vor kurzem hat die Zementindustrie Autoreifen gerne als Ersatzbrennstoff für andere Erdölprodukte verwendet. Damit waren sie aus den Augen, aus dem Sinn und die giftigen Schwermetalle in Beton gegossen und damit vorübergehend unschädlich gemacht. Aber Autoreifen belasten die Klimabilanz der Zementindustrie und haben dort folglich auch an Beliebtheit eingebüßt.

Jetzt kommt wieder der Begriff Runderneuern ins Spiel, eine alte Methode des ressourcenschonenden Umgangs mit Autoreifen. Im Grunde muss auch das ganze Thema Autoreifen neu gedacht werden, von der Herstellung bis zum Recycling. (Rudolf Skarics, 26.2.2020)