Pressekonferenz zur Entscheidung über den Ankauf von Abfangjägern des Typs Eurofighter: Grasser, Scheibner, Bartenstein im Jahr 2002.

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Über der ganzen leeren Kraftmeierei von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ("Airbus wird mich kennenlernen!") und ihrem Appell an alle Parteien, doch gemeinsam mit ihr das Eurofighter-Debakel auszubaden, bleibt eine Frage: Wer hat uns das eingebrockt?

Wer hat 2002 plötzlich von den schwedischen Jagdflugzeugen, die der damalige Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FPÖ) wollte, blitzartig auf die Eurofighter umgeschwenkt? Und zwar im Rahmen eines Frühstücks beim damaligen Kanzler Wolfgang Schüssel? Und zwar so abrupt, dass die Bundesheergeneräle, die mit den Unterlagen im Vorzimmer saßen, dann wie vor den Kopf gestoßen waren? Und an wen sind die "politischen Zuwendungen" in dutzendfacher Millionenhöhe gegangen? Wer waren die entscheidenden Persönlichkeiten?

Kanzler war Wolfgang Schüssel (ÖVP). Finanzminister war Karl-Heinz Grasser (FPÖ), der zuerst groß getönt hatte, es brauche überhaupt keine Abfangjäger, aber nach einem Geheimbesuch bei der Eurofighter-Produktion in einer Privatmaschine seines früheren Arbeitgebers Magna (Stronach) umschwenkte. Wirtschaftsminister war Martin Bartenstein (ÖVP), der die angeblich so günstigen Gegengeschäfte (von denen Magna profitierte) instrumentierte. Verteidigungsminister war der düpierte Scheibner (FPÖ).

Ist schon fast 20 Jahre her. Kann man leicht vergessen. (Hans Rauscher, 17.2.2020)