Eine Kommission soll untersuchen, ob das seelische und körperliche Wohl von Schülerinnen und Schülern der Ballettschule unzureichend geschützt wurde.

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Nach anonymen Vorwürfen gegen die Staatliche Ballettschule Berlin sind der Schulleiter und der Künstlerische Leiter vorübergehend vom Dienst freigestellt worden. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hatte nach Hinweisen eine Kommission eingesetzt, die untersuchen soll, ob das seelische und körperliche Wohl von Schülerinnen und Schülern der Ballettschule unzureichend geschützt wurde.

Anonymen Anschuldigungen

Schulleiter Ralf Stabel und Künstlerischer Leiter Gregor Seyffert betonen in gleichlautenden Stellungnahmen, dass die Freistellung nicht wegen einer Verletzung ihrer Dienstpflichten erfolgt sei. Die anonymen Anschuldigungen, die nach Senatsangaben zunächst im September im Internet und Anfang Jänner in einem anonymem Dossier gegenüber der Verwaltung der Ballettschule erhoben wurden, bezeichnen die beiden als "Verleumdungen, Falschbehauptungen und Anschuldigungen in der Öffentlichkeit, für die kein einziger Beleg beigebracht wurde". Es sei an der Zeit, die anonymen Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und rechtlich zu bewerten.

Aus Sicht der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Marianne Burkert-Eulitz, wurde "nach verschiedenen Gesprächen mit den Betroffenen deutlich, dass eine rückhaltlose Aufarbeitung unter der Leitung der Ballettschule nicht möglich ist". Deshalb sei die Entscheidung wichtig. "Wir hoffen, dass nun alle Betroffenen sich zu Wort melden und alle Vorwürfe aufgeklärt werden, damit ein Neustart der Schule gelingen kann." (APA, 18.2.20)