Vali Höll hat die Heim-WM im Visier. Die Seriensiegerin der Juniorinnenklasse ist 2020 erstmals bei den Elitedamen am Start.

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Nicht nur bergab, auch am Pumptrack werden in Leogang die Besten der Welt gekürt.

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Saalfelden/Leogang – Doppel-WM auf heimischem Boden. Das Radljahr 2020 verspricht ein rot-weiß-rotes zu werden, denn mit David Trummer und Valentina Höll werden die Österreicher bei den Downhillern gleich zwei heiße Eisen im Feuer haben. Es ist nach 2012 die bereits zweite Weltmeisterschaft im Salzburger Bikepark-Mekka. Erstmals werden im Zuge dessen heuer auch die weltbesten Fahrerinnen und Fahrer am Pumptrack ermittelt.

Das Wochenende von 4. bis 6. September 2020 sollten sich Mountainbike-Fans rot im Kalender markieren. Dann wird auf der runderneuerten "Speedster"-WM-Strecke in Leogang um Medaillen gerast. Bei der WM 2012 sicherte sich der Südafrikaner Greg Minnaar das Regenbogentrikot. Der Routinier wird auch heuer wieder am Start sein und zu den Favoriten zählen. Aber auch der US-Crack Aaron Gwin ist in Leogang immer für einen Sieg gut. Was die zuletzt dominierenden Franzosen sicherlich verhindern wollen. Aus heimischer Sicht wird David Trummer die Medaillenhoffnung sein, aber auch der Schladminger Andreas Kolb kennt die Strecke in- und auswendig.

Vali Hölls Heim-WM

Bei den Damen wird Lokalmatadorin Valentina Höll als Österreichs Medaillenhoffnung ins Rennen gehen. Es ist ihre erste WM als Elitefahrerin, und sie hat sich viel vorgenommen: "Natürlich wäre eine Medaille ein absoluter Traum. Aber es trainiert jeder auf dieses Großereignis hin, und ich muss dieses Jahr noch in die Schule und von daher schauen, wie ich das alles optimal koordiniere. Natürlich werde ich mich so gut wie möglich vorbereiten, denn ich will Österreich stolz machen."

Die Siegerin von 2012, Morgane Charre aus Frankreich, fährt 2020 die Enduro World Series und kommt daher nicht zur Downhill-WM. Ob die Britin Tahnée Seagrave, die sich kürzlich in der Saisonvorbereitung wieder schwer verletzt hat, bis zur WM wieder fit ist, wird sich weisen. Aber auch ohne sie ist die Konkurrenz bei den Damen enorm, und Höll wird es nicht leicht haben. Aber dass sie auch mit den Erwachsenen mithalten kann, hat die junge Salzburgerin schon mehrfach bewiesen. Zuletzt postete sie Clips von Trainingsfahrten mit der Titelverteidigerin aus Frankreich, Myriam Nicole.

Pumptrack statt Cross-Country

Anders als vor acht Jahren werden Cross-Country und Four Cross sowie Trials nicht mehr Teil der WM sein, sondern als eigenständige Wettbewerbe ausgetragen. Dafür kommt Pumptrack als neue Disziplin dazu. Am riesigen asphaltierten Wellenkurs wird parallel zu den Downhillern die erst zweite Pumptrack-WM ausgetragen. Je nachdem, wie die Qualifikations-Events laufen, könnte auch dabei eine Medaille für Österreich möglich sein. Elke Rabeder wäre eine Kandidatin dafür, sofern das Problem der Clickpedale (sind am Pumptrack noch verboten) bis dahin gelöst werden kann. (Steffen Arora, 19.2.2020)