Schokolade ohne Zucker zu naschen ist eine bittere Sache. Milch verhilft manchen Testkandidaten zu etwas Cremigkeit, doch mit herkömmlichen Schokis sind auch diese nicht zu vergleichen

Elegante Herbe

Die Chocolatiers von Lindt experimentieren schon länger mit kakaointensiven Schokoladen. Bei der "Noir Infini" wurde auf andere Zutaten verzichtet und nur 100 % Kakao verarbeitet. Die dünne, dunkle Tafel glänzt edel und duftet ganz leicht nach Schokolade. Sie schmeckt sehr herb, erdig und ein wenig bitter. Fein, aber ein gewöhnungsbedürftiger Schokogenuss.

Lindt & Sprüngli, Noir Infini 100 % Cacao, 50 g, 2,29 Euro, www.lindt.at
4 von 6 Punkten

Mollige Steirerin

Der steirische Schokoladenfabrikant röstet, mahlt und conchiert für seine "Labooko"-Schokoladen Bio-Fair-Trade-Bohnen aus unterschiedlichen Kakaoregionen. Unsere Testkandidatin schmeckt mit 20 Prozent Milchzugabe milder und molliger als die pure Kakaomasse. Die Jury ortete einen rahmigen, ranzigen Geschmack, fand aber auch, sie schmeckt süß, fast wie "echte Schokolade".

Zotter, Labooko Milchschoko, 65 g, 3,70 Euro, www.zotter.at
4 von 6 Punkten

Saure Puristin

Pur genossen schmeckte die rohe Kakaomasse gar nicht. Eine Testerin würde lieber auf Schokolade verzichten, bevor sie diese isst. Sauer, ranzig, salzig, extrem fruchtig sind die Assoziationen zum Geschmack. Die verwendeten Biokakaobohnen kommen aus Peru. Vermutlich hat das ursprüngliche Kakaogetränk "xocóatl" so geschmeckt, doch wir können uns damit nicht anfreunden.

Original Beans, Cusco 100 %, bei Denn’s, 70 g, 4,99 Euro
1 von 6 Punkten

Milchige Tirolerin

Die zweite Österreicherin im Test ist ebenfalls eine Milchschokolade. Die Milch stammt vom Tiroler Grauvieh, der Kakao aus Ghana. Diese Mischung konnte die höchste Übereinstimmung der Jury erzielen. Für manche Tester war der Milchgeschmack zu vordergründig. Doch die Mehrzahl lobte: schokoladig-herb, nicht zu bitter, komplexer Geschmack. Fazit: Testsiegerin.

Tiroler Edle, Purissima Maxima, 50 g, 3,90 Euro, www.tiroleredle.at
5 von 6 Punkten

(Helga Gartner, RONDO, 27.2.2020)