Mit Wurfbrandsätzen wurden im August Teile der niederösterreichischen FPÖ-Geschäftsstelle zerstört.

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St. Pölten – Im Fall des Brandanschlags auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten Anklage gegen den Beschuldigten eingebracht. Dem Mann wird unter anderem versuchte Brandstiftung zur Last gelegt, bestätigte Behördensprecher Leopold Bien am Mittwoch einen Bericht der "Kronen Zeitung". Drei weitere Verdächtige wurden noch nicht ausgeforscht.

Die Anklage umfasst demnach auch die Vorwürfe der gefährlichen Drohung, des Widerstands gegen die Staatsgewalt und der Verleumdung. Diese drei Punkte beziehen sich laut Bien auf Vorgänge, die sich nach der Festnahme in der Justizanstalt St. Pölten zutrugen. Der Mann befindet sich dort in Strafhaft, nachdem er wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt in einer anderen Causa rechtskräftig zu neun Monaten Haft verurteilt worden war.

Wegen Brandwunden festgenommen

Weiter keine offiziellen Angaben gab es zur Identität des Beschuldigten. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alten Afghanen. An dem Anschlag am 12. August waren vier Personen beteiligt. Er erfolgte laut Polizeiangaben mit Wurfbrandsätzen.

Der Beschuldigte wurde festgenommen, nachdem er sich in einem Krankenhaus hatte behandeln lassen. Laut Exekutive hatte der Mann Brandwunden am Körper. Sein Anwalt stuft diese als ältere Verletzungen ein – eine Version, die die Anklagebehörde nach Einholung eines Sachverständigengutachtens für "nicht glaubwürdig" befand. (APA, 19.2.2020)