Wie Christoph Leitl mit sorgenvoller Miene aussieht, bleibt auch nach Lektüre seines neuen Buches schwer vorstellbar. Selbst kann man aber durchaus in bedrückte Stimmung geraten, wenn man das neue Werk "China am Ziel! Europa am Ende?" aus der Hand gelegt hat – zumindest dann, wenn man nur den ersten Teil gelesen hat.

Christoph Leitl, "China am Ziel! Europa am Ende?".
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Allzu deutlich schildert der Ex-Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer darin eine Zukunft, in der – genau hundert Jahre nach seiner eigenen Geburt im Jahr 1949 – Europa ins Hintertreffen geraten ist. Das gelte wirtschaftlich, aber auch sozial und politisch. Denn, so Leitl, wenn sich China durch Wirtschaftsleistung, aber auch die Entwicklung in Bereichen wie KI erst nach vorn gearbeitet habe, werde auch das autoritäre System als überlegen gelten.

Wie aber das verhindern? Dazu gibt Leitl im zweiten Teil Anregungen – deren Stoßrichtung allerdings nicht allzu sehr zu überraschen vermag: Mehr EU-Einigung über ein Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten, Bildung und – vor allem – Bürokratieabbau. Besonders bleibt auch der Appell in Erinnerung, Chancen für die Jugend zu schaffen. (Manuel Escher, 19.2.2020)