Tragen nach Haaland und Minamino die Salzburger Hoffnungen: Hee Chan Hwang aus Südkorea und Patson Daka aus Sambia.

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Live: EL-Sechzehntelfinale: Frankfurt vs. Salzburg, Alkmaar vs. LASK, Do. ab 18.55 Uhr

Frankfurt – Hoppala, da war doch was. Wenn Salzburg am Donnerstagabend (18.55 Uhr, Puls 4) in der Runde der letzten 32 zur Europa League auf die Frankfurter Eintracht trifft, wird es in der Commerzbank-Arena vor Déjà-vus nur so rasseln.

Man kennt einander, Eintracht-Coach Adi Hütter war, bevor er über die Schweizer Young Boys in Frankfurt landete, 54 Spiele lang Salzburger Übungsleiter. 2015 war er mit den Bullen Meister. Auch die Winterneuverpflichtung der Hessen, Stefan Ilsanker, hat Salzburg-Vergangenheit: Der Mittelfeldspieler hat 130 Partien für den österreichischen Serienmeister in den Beinen.

Und da war noch Martin Hinteregger: Der querköpfige Verteidiger verließ 2016 die Salzburger, um bei Mönchengladbach und Augsburg nicht unbedingt glücklich zu werden. Umso wohler fühlt sich der Kärntner bei den Hessen. Unter Hütter ist er gesetzt, bei den Fans hat er sich mit starken Leistungen einen Status verdient. Außerdem wurde Defensivspieler Hinteregger fast zur Tormaschine: In der Liga traf er sechsmal, in der Europa League einmal. Dass er im Hinspiel gesperrt ist, tut dem Team von Hütter weh. Landsmann Ilsanker könnte für ihn in die Verteidigung rücken. Auch auf internationaler Ebene sind sich zumindest die beiden Städte schon begegnet: 1994 setzte sich Austria Salzburg im Viertelfinale des Uefa-Cups in Frankfurt im Elferschießen durch. Goalie Otto Konrad traf entscheidend.

Der jeweils starke Gegner

Grundsätzlich sind sowohl Salzburg als auch die Eintracht ein wenig verkatert. Also sportlich. Für die Salzburger ging die absurde Heimserie von 53 Liga-Heimspielen ohne Niederlage vergangenen Freitag mit einem 2:3 gegen den LASK zu Ende. Die Eintracht holte sich in der deutschen Bundesliga eine 0:4-Watsche von Dortmund ab. Vor dem Hinspiel in Frankfurt gibt es Altbekanntes: Beide Lager reden den Gegner stark, die jüngsten Umfaller weg und besinnen sich auf das eigene Können. Hütter: "Ich bin sicher, dass wir ein anderes Bild abgeben werden." Jesse Marsch: "Wir müssen attackieren und aggressiv spielen wie immer." Und: "Nach der Analyse der letzten Eintracht-Auftritte ist mir bewusst, dass es richtig schwierig wird und wir eine Topleistung brauchen, um weiterzukommen."

Bei Salzburg fehlt Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen wegen Verletzung. Auch Ersatzmann Patrick Farkas könnte ausfallen. Enock Mwepu könnte nach rechts außen und Dominik Szoboszlai ins Aufgebot rücken.

Mit dabei sind sicher 3000 Fans. Wohl sogar mehr, jedenfalls die höchste Zahl an Auswärtsfans seit dem Red-Bull-Einstieg 2005. Den bisherigen Rekord beim Champions-League-Auftritt Anfang Oktober in Liverpool fixierten knapp weniger als 3000 Bullen-Fans.

Bonusrunde für den LASK

Auch in Alkmaar wird starker Besuch aus Österreich erwartet, schließlich ritt der LASK auf der Erfolgswelle in die Niederlande, wo der aktuell Zweite der Eredivisie auf den Spitzenreiter aus Österreich wartet. Der fühlt sich vor allem auswärts pudelwohl, in der Liga wurden die bisher zehn Auswärtsspiele allesamt gewonnen, in der Europa League setzte es nur bei Sporting Lissabon eine Niederlage (0:1) für die Oberösterreicher. Eindhoven konnte immerhin daheim remisieren, ging aber auf der Linzer Gugl mit 1:4 unter.

Alkmaar wird das am 27. Februar im Rückspiel eher nicht zulassen. "Sie haben extrem viel Qualität, sind extrem ballsicher, kommen mit Ballbesitz, haben sehr schnelle Stürmer und sind stark im Eins-gegen-Eins", sagte LASK-Coach Trainer Valerien Ismael, der einen Vorteil auf seiner Seite sieht: "Wir haben schon unser Soll erreicht. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus. Und wir wollen uns diesen Bonus holen." (Andreas Hagenauer aus Frankfurt, 20.2.2020)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

Fußball-Europa-League, Sechzehntelfinale, Hinspiel:

Eintracht Frankfurt – Red Bull Salzburg (Commerzbank-Arena, 18.55 Uhr/live Puls 4, SR Palabiyik/TUR).

Frankfurt: Trapp – Toure, Ilsanker, Abraham, Ndicka – Hasebe, Rode – Chandler, Sow, Kostic – Paciencia

Ersatz: Rönnow – Da Costa, Durm, Cetin, Kohr, Kamada, Silva

Es fehlen: Hinteregger (gesperrt), Russ (Achillessehnenriss), Torro (Knieverletzung), Fernandes (Sehnenverletzung im Hüftbeuger), Gacinovic (Infekt), Dost (Adduktorenprobleme)

Salzburg: Stankovic – Ramalho, Onguene, Wöber – Farkas, Mwepu, Junuzovic, Ulmer – Okugawa – Daka, Hwang

Ersatz: Coronel, Walke – Vallci, Ashimeru, Szoboszlai, Camara, Koita, M. Berisha, Okafor, Adeyemi

Es fehlen: Kristensen (Oberschenkelverletzung), Bernede (nach Schienbeinbruch nur teilweise im Mannschaftstraining), Köhn (Knöchelverletzung)

Rückspiel am 27. Februar (21.00 Uhr) in Salzburg